Neuburg
Neuburger Forscher graben in Luxor

06.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:07 Uhr

Auf der Pirsch: Stadtrat Alfred Hornung macht in einer nubischen Familie Bekanntschaft mit einem Krokodil.

Neuburg (r) Sozusagen "alte Bekannte" traf die Gruppe der Europaunion Neuburg-Schrobenhausen auf ihrer Ägyptenreise: Bei Ausgrabungen in Luxor sprachen sie mit Professor Rainer Stadelmann, dem Direktor des Archäologischen Instituts Kairo, und mit dem Ägyptologen Christian Perzlmeier.

Beide sind Neuburger, die der Beruf logischerweise häufig nach Ägypten führt. "Es war hochinteressant für uns, mit diesen Fachleuten zu sprechen", erzählt Alfred Hornung. Der Stadt- und Kreispolitiker war mit seiner Frau Erna Mitglied der 25-köpfigen Euro-Reisegruppe.

Natürlich erfragten Stadelmann und Perzlmeier Aktuelles aus Neuburg. Dafür boten sie den Bayern eine Sonderführung durch die Ausgrabung der Tempelanlagen in Luxor.

Rainer Stadelmann (76) hatte 1957 das Abitur am Neuburger Descartes-Gymnasium abgelegt und dann Archäologie studiert. Als Student nahm er an der ersten deutschen Ausgrabung in Ägypten nach dem Zweiten Weltkrieg teil. Er promovierte in Heidelberg über "Syrische Gottheiten in Ägypten" und schrieb später viel beachtete Fachbücher.

Schon 1968 wurde er Direktor des Archäologischen Instituts in Kairo. Den Kontakt der Reisegruppe zum Professor hatte Christian Perzlmeier vermittelt. Der 34-jährige Ägyptologe, Sohn des Neuburger Kfz-Meisters Hans Perzlmeier, arbeitet bis Sommer an dem Projekt in Luxor.

Die Teilnehmer der Europaunion sprechen von einer außerordentlich gelungenen Reise. Sie übernachteten in Kairo und besichtigten die wichtigsten Klassiker Ägyptens. Der Goldschatz des Tutenchamun im Ägyptischen Museum gehörte natürlich dazu, die Pyramiden von Gizeh und Sakkara, Sphinx, Luxor - und Karnaktempel.

Die Neuburger wechselten auf ein Nil-Kreuzfahrtschiff, sahen die Kolossalstatuen von Ramses am Ufer, besuchten das Tal der Könige, Theben und in der Wüste den Tempel Abu Simbel, der in den 60er Jahren vor den Fluten des Nasser-Stausees gerettet und wiederaufgebaut worden ist. Ein Besuch des riesigen Assuan-Staudamms mit der Insel Agilka und des Philae-Tempels gehörte ebenfalls zum Programm.

Begeistert kehrten die Ägypten-Reisenden mit einem Lufthansa-Flug über München nach zehn Tagen in die bayerische Heimat zurück. Die Europaunion will nicht nur ihr Reisefieber, sondern auch ihre politischen Aktivitäten mit dem jungen Kreisvorsitzenden Benjamin Machel wieder aufleben lassen.