Neuburg
Neuburg-Schrobenhausen will Leader-Region bleiben

Bürgermeister und Vorstandsteam wollen auch in der nächsten Förderperiode der Europäischen Union dabei sein

18.05.2021 | Stand 22.05.2021, 3:34 Uhr
Auch im Schrobenhausener Land hat das Leader-Programm seine Spuren hinterlassen. So wurde zum Beispiel das Wanderwegenetz der Gemeinden Waidhofen und Hohenwart mit einem Zuschuss aus diesem Fördertopf umgesetzt. −Foto: Hofmann (Archiv)

Neuburg/Schrobenhausen - Die Leader-Region Neuburg-Schrobenhausen will auch in der nächsten Phase des EU-Förderprogramms dabei sein.

Darauf haben sich die Bürgermeister der Gemeinden und Landrat Peter von der Grün (FW), der Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) ist, jetzt per Videokonferenz geeinigt. Konkret ist die Abgabe einer Interessenbekundung für die nächste Periode geplant.

Zuvor hatte Leader-Manager Klaus Rössler einen Überblick über die Förderperiode von 2014 bis 2020 gegeben. Von rund 110 Projektideen sind 27 bislang im Lenkungsausschuss behandelt und mit einer Förderempfehlung versehen worden. 24 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1,9 Millionen Euro wurden bereits bewilligt und sind derzeit in der Umsetzung. Sieben Projekte sind schon abgeschlossen und ausbezahlt. Das Ergebnis kann sich aus Sicht der Verantwortlichen sehen lassen, denn die Fördermittel entsprechen knapp fünf Millionen Euro, die durch die Projekte in die Stärkung des ländlichen Raums fließen. Wie Rössler ausführte, wurde die ursprünglich zugesagte Fördersumme um rund 25 Prozent überschritten und in allen fünf Zielen der Lokalen Entwicklungsstrategie das vorgegebene Zielbudget eingehalten.

Eigentlich sollte die Förderperiode 2020 enden. Wegen der Pandemie ist die Laufzeit jedoch um zwei Jahre verlängert worden, so dass bis Ende 2022 noch Projekte beantragt werden können. Die Finanzmittelausstattung, auf welche die LAG zugreifen kann, ist derzeit noch hoch. Rund 40 Millionen Euro stehen im sogenannten Bayerntopf zu Verfügung. Interessierte Projektträger können sich daher bei der LAG melden.

Neben dieser Aufgabe bereitet die Geschäftsstelle aktuell ihre Evaluierung vor, die mit einer Reihe von Bürger-Workshops ab dem dritten Quartal Grundlage für eine neue Entwicklungsstrategie sein soll. Mit dieser will sich die LAG für die nächste Förderperiode von 2023 bis 2027 bewerben. In einer Mitgliederversammlung soll - sobald es die Corona-Situation zulässt - dieser Schritt noch formal beschlossen werden. Vorstand und Bürgermeister sind jedoch der Auffassung, dass eine weitere Teilnahme an dem Programm mehr als sinnvoll ist. Denn für die kommenden Jahre rechnen die Kommunen mit rückläufigen Steuereinnahmen, was den Spielraum für Nicht-Pflichtaufgaben eingrenzt.

Mit einem neuen Thema, das besonders die Resilienz der Kommunen fördern soll, befasst sich derzeit ein Arbeitskreis unter Führung der Geschäftsstelle. Neuburgs Vize-Bürgermeister Johann Habermeyer und Burgheims Bürgermeister Michael Böhm stellten in Kurzreferaten die bisherigen Ergebnisse vor und bestätigten, dass in dem Thema ein großes Potenzial steckt. Welche Möglichkeiten die Kommunen etwa durch eine intensivere Zusammenarbeit haben könnten, soll ein weiterer Workshop im Juli ausloten. Generell werden Resilienz - also die Anpassung an bestimmte Herausforderungen - und Nachhaltigkeit bei Projekten einer künftigen Entwicklungsstrategie eine wichtige Rolle spielen, hieß es. Die LAG fahre daher mit dem begonnenen Prozess eine Ideallinie für die künftige Bewerbung.

Die Geschäftsstelle selbst ist für die kommenden Herausforderungen gut aufgestellt. Mit Kristina Roßkopf ist seit April die vakante Assistenzstelle besetzt und ab Juli unterstützt ein Werkstudent die Prozesse. Zur Lokalen Aktionsgruppe gehören derzeit alle Gemeinden im Kreis Neuburg-Schrobenhausen sowie der Markt Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen).

SZ