Eichstätt
Neubeginn nach Sommerferien

Vinzenzverein fährt Aktivitäten langsam wieder hoch - Über 600 Mitglieder

29.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:52 Uhr
Die aktuellen Verantwortlichen des Vorstands des Vinzenzvereins (von links): der neue Schriftführer Hans Bittl, Zweiter Vorsitzender Dompfarrer Josef Blomenhofer, Kassier Willi Pfaller und Vorsitzender Bertram Blum. −Foto: Gabel

Eichstätt - Wegen der Corona-Pandemie fand diesmal die Mitgliederversammlung des Vinzenzvereins für soziale Dienste der Eichstätter Stadtpfarreien etwas verspätet statt.

Um das Hygienekonzept einzuhalten, ging man diesmal ins Dompfarrheim St. Marien, wo Vorsitzender Bertram Blum zahlreiche Mitglieder "auf Abstand" begrüßen konnte.

In seinem Jahresbericht ging er auf eine Fülle von Aktivitäten ein, die aber seit Mitte März wegen Corona drastisch eingeschränkt werden mussten. So nahm der Vinzenzverein wieder erfolgreich an der Sozialverlosung im Rahmen des Eichstätter Adventsmarktes teil. Ein Gespräch des Vorsitzenden mit der evangelischen Gemeinde in ihrem neuen Zentrum diente der Vorstellung und Werbung für den Verein. Die Seniorenbegegnungsstätte Caritas-Pirckheimer-Haus erfreute sich wachsenden Zuspruchs und bemühte sich um ein ausgewogenes Programm aus Bildungsveranstaltungen, Unterhaltung und Feiern für die Senioren der Stadt. Hier dankte Blum besonders Agnes Gabel und ihrem Team für ihren wichtigen Dienst und die gute Atmosphäre im Caritas-Pirckheimer-Haus, das wöchentlich bis zu 50 Teilnehmer angezogen hat. Leider musste ab Mitte März wegen der Corona-Pandemie das gesamte Programm eingestellt werden, und man konnte nur einen Telefondienst anbieten. Nach der Sommerpause Anfang September sollen die Veranstaltungen nach Möglichkeit wieder beginnen, eventuell zweimal wöchentlich mit geteilter Besucherzahl. In einer kleinen Arbeitsgruppe wurden Besuchsdienst und Fahrdienst neu strukturiert und beschränken sich nun auf die Mitglieder des Vereins.

Problemlos gestalte sich die Zusammenarbeit mit der Caritas-Sozialstation auf dem Feld der ambulanten Krankenpflege. Hier trägt der Vinzenzverein die Bemühungen um die Einrichtung einer Tagespflegeeinrichtung mit, die voraussichtlich im Herbst in St. Elisabeth starten kann. Blum bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und legte der Versammlung eine verstärkte Mitgliederwerbung ans Herz. Dazu diene auch der neue Werbeprospekt, der in der Versammlung vorgestellt wurde und in der Stadt verteilt werden soll.

Die Mitgliederzahl des Vinzenzvereins sei immer noch beachtlich und liege derzeit bei knapp über 600, war aber im vergangenen Jahr wegen der Altersstruktur durch viele Todesfälle leicht rückläufig. "Unsere Aufgabenstellung ist nach wie vor aktuell", betonte Blum. Am Ende seines Berichts gedachte Blum zweier Vorsitzender des Vinzenzvereins, die in diesem Jahr verstorben sind: Gerhard Liss, der 1989 als erster Laie für kurze Zeit den Verein leitete, und Richard Klingenbeck, der von 1994 bis 1998 Vorsitzender war. In seiner Amtszeit entstand die 1996 eingeweihte Seniorenbegegnungsstätte.

Wie Kassier Willi Pfaller erklärte, bewege sich die Kassenlage des Vereins im Rahmen. Dazu trugen auch die Spenden von der Vorweihnachtsaktion des DONAUKURIER sowie vom Bockbierfest im Alten Stadttheater bei, das Adalbert Lina veranstaltete.

Nach dem Ausscheiden der bisherigen Schriftführerin wurde als Nachfolger für den Rest der Amtsperiode Hans Bittl gewählt.

Den inhaltlichen Impuls der Mitgliederversammlung gestaltete Barbara Rozbicki von der Caritas-Kreisstelle mit dem Thema "Mitglieder gewinnen, begeistern und halten". Sie plädierte dafür, das Thema zum Projekt zu machen. Dazu gehöre der ehrliche Blick nach innen und außen, um die Situation richtig einzuschätzen, die Mitgliederstruktur zu analysieren, einen Mitgliederbeauftragten zu bestimmen, den Nutzen der Mitgliedschaft deutlich zu machen und über verschiedene Kanäle, auch mit den modernen Medien, zu werben.

Zum Ende der Versammlung dankte der Vorsitzende dem Vorstand und allen Engagierten des ältesten Sozialvereins der Stadt für ihren Dienst, den gerade die alten, kranken und einsamen Menschen brauchten, und gab seiner Hoffnung auf "bessere Zeiten" nach der Corona-Pandemie Ausdruck, wenn alle Angebote des Vinzenzvereins wieder hochgefahren werden können.

EK