Eichstätt
Neubau statt Sanierung

Stadt legt sich bei Clara-Staiger-Kindergarten fest - Grobe Kostenschätzung bei 4,1 Millionen Euro

15.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:11 Uhr
So sieht der Plan aus. −Foto: DK

Eichstätt (kno) Beim Kindergarten Clara-Staiger in Eichstätt läuft alles auf einen Neubau hinaus. In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Stadtrat der Variante "Neubau einer fünfgruppigen Kindertagesstätte" grundsätzlich zu. Einige Fragen gilt es aber noch zu klären.

Bekanntlich hatten zwei Planungskonzepte vorgelegen: Das zweite hätte die Sanierung des aus den 1960er-Jahren stammenden Bestandsgebäudes samt Erweiterungsbau vorgesehen. Kostenpunkt: Knapp 3,75 Millionen Euro. Dazu wären noch die Mietkosten für eine zweigruppige Containeranlage als Provisorium in Höhe von 225000 Euro gekommen. Der Unterschied zu einem Neubau samt Abriss des jetzigen Kindergartens ist marginal: Hierfür werden die Baukosten auf rund 3,93 Millionen Euro geschätzt. Für das Provisorium, das dann im Garten untergebracht werden könnte, sind nochmal 165000 Euro fällig - insgesamt also knapp 4,1 Millionen Euro. Arnulf Neumeyer (SPD) stieß sich allerdings an der Formulierung "grobe Kostenschätzung" in der Tischvorlage: "Das ist mir zu vage", meinte er und forderte eine exaktere Berechnung.

Momentan ist der Kindergarten Clara-Staiger dreigruppig: Es werden aktuell 61 Kinder betreut, die Maximalbelegung liegt bei 75 Kindern. Künftig sind vier Kindergartengruppen mit 108 Plätzen und eine Krippengruppe mit 13 Kindern geplant. Die Option auf eine Erweiterung darüber hinaus soll offen gehalten werden.

Architekt Richard Breitenhuber und Stadtbaumeister Manfred Janner wiesen nochmals auf die Vorzüge der geplanten Holz-Modulbauweise hin: Dadurch könne die Bauzeit auf ein halbes bis dreiviertel Jahr begrenzt werden, und die Beeinträchtigungen für die Betroffenen ließen sich so reduzieren, ebenso die Kosten für das Provisorium. Gebaut werden soll im nächsten Jahr.

Fragen gibt es noch zur Förderung: Bei 4,1 Millionen Euro Gesamtkosten würden rund zwei Millionen Euro an staatlichen Mitteln fließen, wobei allerdings nur die neuen und nicht die Bestandsplätze gefördert werden. Tanja Schorer-Dremel (CSU) stellte die Höhe der derzeit zugesagten Förderung infrage und deutete an, dass noch mehr rauszuholen sei. Auch Eva Gottstein (FW), die ebenfalls im Landtag sitzt, sah hier noch Nachbesserungsbedarf und verwies auf die staatlichen Förderprogramme der Staatsregierung, die ständig neu aufgelegt würden. Diese müsse man entsprechend nutzen.

Aus der Sitzung

Blumenberg: Arnulf Neumeyer (SPD) hatte den Antrag gestellt, dass geprüft werden solle, ob im neuen Baugebiet Blumenberg-West Photovoltaik-Anlagen verbindlich vorgeschrieben werden könnten.Ihm sei zwar bewusst, dass es ab 2020 keine EEG-Förderung mehr gebe und neue Fördermöglichkeiten noch nicht absehbar seien, angesichts der Tatsache, dass Klimaschutz jedoch heute wichtiger denn je sei, solle man das Thema weiterverfolgen. Grüne, ÖDP und Oberbürgermeister Andreas Steppberger (FW) unterstützten den Antrag. Die Stadträte von CSU und FW stimmten dagegen. Eva Gottstein (FW) kritisierte, dass Photovoltaik heutzutage nicht mehr die sinnvollste Möglichkeit sei, Energie zu erzeugen, der Antrag "springt zu kurz". Mit 11 : 11 wurde Neumeyers Antrag abgelehnt.Standesbeamtin: Einstimmig bestellte der Stadtrat die Verwaltungsoberinspektorin Carina Schirmer zur Standesbeamtin. Sie wird am 2. Mai die Nachfolgerin von Dieter Hiemer, der in den Ruhestand gegangen ist.Jahresabschlüsse: Ebenfalls jeweils einstimmig stellte der Stadtrat die Abschlüsse der Haushaltsjahre 2008 bis 2016 fest. chl