Thalmässing (al) Alle Versuche, für das alte Gebäude einen Käufer zu finden, der es wieder herrichtet, sind fehlgeschlagen. Zwar hatte der Bauausschuss schon 2013 den Abbruch des Hauses in der Münchener Straße beschlossen, doch dann zusammen mit dem Landesamt für Denkmalschutz eine Offensive gestartet, um es retten zu können.
Alle Interessenten hätten aber beim Anblick des Gebäudes "das Weite gesucht", erklärte Bürgermeister Georg Küttinger in der Sitzung des Marktrats am Dienstagabend. Das Haus ist in den vergangenen Jahren zusehend verfallen. Jetzt hat der Nachbar, die Familie Stengel, einen Antrag auf Abbruch gestellt. Sie will das Haus kaufen und an dessen Stelle einen Neubau errichten.
Da das Anwesen im Sanierungsgebiet Altort liegt, muss der Marktrat eine Genehmigung für dieses Vorhaben aussprechen. "Das Haus steht seit vielen Jahren leer und hat sich zur Gefahrenquelle entwickelt", informierte der Bürgermeister. So sieht das auch das Landratsamt, das den Abbruch des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes genehmigt hat. Allerdings mit der Auflage, die Fläche sinnvoll zu nutzen.
Das soll durch den Neubau eines Wohnhauses geschehen. "Wenn der Nachbar hier baut, ist das eine einmalige Gelegenheit", machte Küttinger klar. Denn der müsse sich dann nicht um Abstandsflächen kümmern. "Das ist eine gute Chance, den Schandfleck zu beseitigen." Ursula Klobe (SPD) findet es zwar nach wie vor schade, wenn das Haus abgerissen wird, beugt sich aber der Realität. "Wenn es über so lange Zeit nicht gelungen ist, einen Käufer zu finden, ist es sinnvoll, etwas zu machen." Für Michael Kreichauf (CSU) sind Abriss und Neubau eine Bereicherung für den Ort.
Ähnlich wird ein Vorhaben mitten im Ort gesehen. Die ehemalige Bäckerei Stoll will die Besitzerin Ulrike Schmehling zu vier Mietwohnungen umbauen. Auch ein Ausstellungsraum ist geplant. "Genau solche Projekte sind in unserem städtebaulichen Entwicklungskonzept drin", sagte Bürgermeister Georg Küttinger. "Das ist ein Paradebeispiel."
