Aindling
Neu auf Schleudersitz

Christian Adrianowytsch schon jetzt in Aindling

01.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:40 Uhr

Aindling - Seit dem Abstieg vor zwei Jahren aus der Fußball-Landesliga Südwest ist der Trainerstuhl beim TSV Aindling zu einem Schleudersitz geworden.

In dieser Zeit standen fünf Übungsleiter auf der Kommandobrücke, wobei Joachim Kessel (zwei Spiele) und Macco Hoffmann (zwölf Partien) den Job bei den Lechrainern lediglich übergangsweise ausübten. Thomas Wiesmüller musste in der Saison 2018/19 nach nur drei Partien seinen Spind räumen, Herbert Wiest (13 Matches) beendete sein Engagement in jener Spielzeit unmittelbar vor Beginn der Frühjahrsrunde - und die Amtszeit von Roland Bahl endete nun mit dem 30. Juni 2020.
Aindlings Fußballchef Josef Kigle räumte denn auch ein, zuletzt bei der Wahl der Trainer "danebengelegen" zu haben. "Seit dem Abstieg befinden wir uns in einer Abwärtsspirale. Wir haben immer versucht, neue Impulse zu setzen", erklärt der Eisingersdorfer die vielen Wechsel in der Vergangenheit. So wurde auch unmittelbar vor dem Jahreswechsel vereinbart, Bahls auslaufenden Vertrag zum 30. Juni nicht zu verlängern und zur neuen Saison mit Christian Adrianowytsch erstmals wieder einen Spielertrainer zu installieren. Der 33-Jährige versucht nun ab sofort, den TSV wieder nach oben zu führen. Eine Überraschung ist diese Personalie sicherlich nicht, der neuerliche Tausch auf der rotweißen Kommandobrücke stand ja bereits seit einem halben Jahr fest. Dass der Trainerwechsel nun aber schon in der Corona-bedingten Spielpause erfolgt, wie Adrianowytschs bisheriger Arbeitgeber TSV Hollenbach bereits am Montag in einer Pressemitteilung vermeldete, indes schon.
Ursprünglich war vorgesehen, dass beide Coaches die Saison bei ihren jeweiligen Klubs zu Ende bringen - Bahl am Schüsselhauser Kreuz, Adrianowytsch am Krebsbach. Anscheinend wollte Adrianowytsch mit seinem Wechsel nun aber nicht bis Sommer 2021 warten, nachdem die aktuell ruhende Saison nicht schon im Herbst, sondern erst im kommenden Frühjahr endet. Die Aindlinger - laut Kigle in Sorge, "noch hinten reinzurutschen" - griffen prompt zu.
Bahl, der davon ausgegangen war, die Bezirksligasaison am Lechrain zu Ende zu bringen, wurde von der jüngsten Entwicklung überrascht. Es spricht für den Charakter des 58-jährigen Aystetteners, dass er den Weg sofort freimacht - obwohl es zunächst anderes vereinbart war. "Und der Trainer war auch nicht allein schuld, dass der TSV auch heuer wieder die Erwartungen nicht erfüllen konnte", betont Kigle.

SZ

 

Herbert Walther