Schrobenhausen - Nicht nur die Nachbarschaftshilfe Schrobenhausen plant nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie einen Neustart, sondern alle zwölf Teams der Aktionsgruppen im gesamten Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Bei einem Netzwerktreffen im Haus der Caritas in Schrobenhausen haben sich 19 Ehrenamtliche aus den Organisationsgruppen aus neun Gemeinden und Städten auf Einladung von Projektmanagerin Johanna Knöferl getroffen. Bei dem Treffen ging es in der Hauptsache um einen Erfahrungsaustausch und um die Motivation für den Neustart.
In seinem Grußwort ermutigte Schrobenhausens Bürgermeister Harald Reisner (FW) die Helferinnen und Helfer, sich weiter für das sozial caritative Projekt zu engagieren. Die Unterstützung der Stadt sicherte der Bürgermeister zu. Neben dem Stadtoberhaupt hatte sich auch die Sozialreferentin des Stadtrates, Inge Eberle (CSU), aktiv an der Diskussionsrunde beteiligt. Eberle hatte vor zehn Jahren die Gründung der Nachbarschaftshilfe in Schrobenhausen initiiert. Johanna Knöferl bat zu Beginn des Treffens die Teams, aus den Erfahrungen der Lockdowns zu berichten. Nicht nur in Schrobenhausen, sondern auch in Neuburg und Langenmosen gibt es ein neues Organisationsteam. Das Projekt in Langenmosen wurde am 1. November 2020 gestartet. "Wir können keine großen Dinge vollbringen - nur kleine, aber die mit großer Liebe", zitierte Johanna Knöferl Friedensnobelpreisträgerin Mutter Theresa von Kalkutta in ihrem Referat. Die Rednerin stellte den Jahresbericht des Fachdienstes Caritas der Gemeinde vor.
Die Vernetzung der Angebote des Caritasverbandes Neuburg-Schrobenhausen mit Pfarreien, Kooperationspartnern, Intuitionen und Kommunen ist ein wichtiger Auftrag. Der Fachdienst hat die Koordination der Nachbarschaftshilfe übernommen. "Da weder Helfer- noch Netzwerktreffen möglich waren, wurde der Engagement-Prozess überwiegend telefonisch und schriftlich begleitet. Seit Dezember 2020 konnten wir uns auch online treffen", blickte Knöferl kurz zurück. Eine neue Software wurde entwickelt. Sie diene der Verwaltung der Freiwilligen, dem Zusammenführen von Angebot und Nachfrage und der Einsatzdokumentation, die auch über das Handy möglich ist. Das Programm kann auch für den Mailversand genutzt werden.
Was tun, wenn die Einkaufshilfe Medikamente, Alkohol oder andere Suchtmittel besorgen soll, war ein weiterer Punkt, der angesprochen wurde. "Medikamente nur wenn ein Rezept von einem Arzt vorliegt und Alkohol nur in haushaltsüblichen Mengen besorgen", war der Rat von Knöferl. In ihren weiteren Ausführungen stellte die Projektmanagerin verschiedene Dienste vor. So können auch Kultur- und Laiendolmetscher in Anspruch genommen werden. Dafür sind aber bestimmte Regeln zu beachten. Demnächst soll ein Werbe-Video gedreht werden, das die Nachbarschaftshilfen und die beteiligten Kommunen auf ihre Homepages stellen können. Ein neuer Gesamtflyer ist in Arbeit.
Catrin Pfeiffer ist im Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen Ansprechpartnerin der Wohnungsnotfallhilfe. Die Fachstelle hat den Auftrag, frühzeitig durch Beratung und Begleitung den Verlust von Wohnraum zu verhindern. "Jeder Bewohner in Bayern hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung", zitierte Pfeiffer den Artikel 106 Absatz 1 der Bayerischen Verfassung. "Je früher sie sich an uns wenden, desto höher ist Wahrscheinlichkeit, dass die Wohnung erhalten bleibt", appellierte die Rednerin. Wenn Helfer vor Ort merken, hier läuft etwas aus der Bahn, dann sollten sie sich an die Wohnungsnotfallhilfe wenden. Johanna Knöferl informierte noch über Fördermöglichkeiten für das Ehrenamt vor Ort.
SZ
Fritz Endres
