Hepberg
Nervenkitzel garantiert

Anke und Stefan Roos sind für Fernsehsender und Firmen weltweit aktiv

18.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:03 Uhr

Ungewöhnlich, aber nicht für Sports Unlimited: eine Modenschau in der Senkrechten (oben). Die Gründer des Unternehmens, Anke und Stefan Roos, bei einem Interview in Südkorea (unten) - Fotos: oh

Hepberg (DK) In Ingolstadt machten Anke und Stefan Roos zuletzt als Veranstalter der Winterlounge (zusammen mit Klaus Richters) von sich reden. Doch weltweit sind die beiden wegen ihrer Ideen für spektakuläre Stunts und deren Umsetzung in Fernsehsendungen und bei Firmenveranstaltungen gefragt.

„Germanys Next Top Model“ bei Pro7, „Big Brother“ bei RTL 2, der „Fernsehgarten“ des ZDF, die RTL-„Traumhochzeit“ oder verschiedene Samstagabend-Liveshows mit Florian Silbereisen bei der ARD: Es gibt kaum einen Fernsehsender in Deutschland, für den Anke und Stefan Roos mit ihrer 1991 gegründeten Firma Sports Unlimited noch nicht tätig waren.

Und auch von ausländischen Sendern wurden die beiden schon gebucht. So waren sie für den US-Sender CBS und dessen Sendung „Amazing Race“ in Litauen. Für den Hollywood-Produzenten Bunim Murray und den englischen TV-Sender „London Weekend Television“ drehten sie einen 400-Meter-Heli-Bungee-Sprung in den Grand Canyon in Arizona.

Zahlreiche Kandidaten der genannten Sendungen und viele Promis können inzwischen ein Lied von den Roos’schen Ideen singen. So durfte sich ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein nur wenige Meter unter einem Helikopter in waagrechter Position hängend beim Heli-Body-Flying versuchen. Und Florian Silbereisen musste sich in einem Auto sitzend rechtzeitig abducken, bevor ein Stahlbalken dem darunter durchfahrenden Auto vor laufenden Kameras das Dach abriss.

„Es ist für den Dritten wichtig, vorher zu sehen, was passiert“, sagt der in Hepberg wohnende Stefan Roos. Und er weiß, wovon er spricht. Denn er oder seine Frau testen alles aus, was später auf andere zukommt.

So kann sich Stefan Roos noch gut an seinen ersten Basedive auf der von ihm und seinem Team 1995 entwickelten ersten und höchsten Pendelfluganlage der Welt erinnern. „Ich war der Testdummy, und es war ein saublödes Gefühl“, beschreibt er den Pendelsturz aus 50 Meter Höhe. Dieses Gefühl sollte sich bei ihm nicht zum letzten Mal einstellen.

Doch Basediving stellte sich wie viele andere Ideen als Erfolg heraus. Bis heute wurden mehr als 200 000 Teilnehmer gezählt, beispielsweise auch bei „Rock im Park“.

Doch auch andere Roos’sche Konzepte fanden viel Zuspruch. 2004 entwickelten die beiden für das Modeunternehmen Esprit eine vertikale Modenschau. Die gecasteten Models – viele davon aus der Region – waren seitdem in mehr als 200 Shows in über 50 Städten weltweit zu sehen. Insgesamt begeisterte Sports Unlimited mit seinen an Hausfassaden und Gerüsttürmen gezeigten Vertical Skywalks zigtausende Zuschauer und erreichte dabei mehrere Millionen Medienkontakte.

Doch das Ehepaar Roos organisiert nicht nur irgendwo auf der Erdkugel spektakuläre Veranstaltungen, sondern ist auch in der Region aktiv. In die Vertikale ging es beispielsweise auch in Ingolstadt beim Pfeifturm-Running während des Bürgerfests 2013. Außerdem konnten die Bürgerfestbesucher ihre Schwindelfreiheit im sogenannten Skycage testen, laut Stefan Roos „Europas erste und einzige mobile Aussichtsgondel mit Glasboden“, die ursprünglich für eine Kampagne von T-Mobile entwickelt worden war. „Das war eine unserer besten Ideen“, sagt Roos über die Gondel, mit der beim Bürgerfest über 1500 Passagiere rund 50 Meter in die Höhe befördert wurden.

Nicht ganz so hoch hinaus, lediglich auf die bereits beim Bürgerfest 2013 wieder zum Leben erweckte Dachterrasse sowie den Innenhof und die Arkaden beim Alten Rathaus, geht es für die Besucher beim nächsten Höhepunkt, den Anke und Stefan Roos – wieder zusammen mit Klaus Richters – planen. Bei der Sommer-WM-Lounge vom 1. Juni bis 15. Juli, für die sie den Zuschlag schon erhalten haben, wollen die Drei mit ihrer RAA Eventgastro GmbH laut Stefan Roos „etwas machen, was man in Ingolstadt so nicht kennt“ und dabei „Akzente setzen“.

Danach kehrt das Paar der Region allerdings erst einmal den Rücken, ist aber „für Highlights dennoch da“. Eines davon wäre etwa die Erlaubnis für den dauerhaften gastronomischen Betrieb unter den Arkaden erhalten, um die sich RAA beworben hat.

Bis dahin wollen Anke und Stefan Roos aber erst einmal ihr nächstes Großprojekt in Singapur an den Start bringen, weshalb sie im Herbst dorthin ziehen werden. Zusammen mit ihrem langjährigen Partner in Sachen Bungee-Jumping, dem Neuseeländer AJ Hackett, eröffnen sie im Oktober/November am Siloso Beach in Singapur eine Freizeitstation mit Gastronomie. Dort werden Bungee-Springen über einem Pool, ein Vertical Skywalk und ein Sechser-Pendelflug möglich sein. Zudem kann man in luftiger Höhe über eine Sky Bridge mit Glasboden wandeln.

Im Übrigen hat Sports Unlimited bei der Inhaltsplanung zur aktuellen Pro7-Staffel von „Germanys Next Top Model“ auch die bei dem Fernsehsender dafür Verantwortlichen schon vom Drehort Singapur überzeugt.