Gachenbach
Nervenkitzel bis zum allerletzten Spiel

SSC Gachenbach II macht es in Buchloe extrem spannend – und darf sich jetzt auf die Bayernliga freuen

30.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:33 Uhr

Nach einem dramatischen Wettkampfverlauf einfach nur glücklich: der SSC Gachenbach II mit seinen mitgereisten Fans - Foto: M. Kappelmaier

Gachenbach (SZ) Ein Wechselbad der Gefühle erlebte die Zweite Mannschaft des SSC Gachenbach mit ihren etwa 20 mitgereisten Anhängern in Buchloe. Nach drei Wettkampftagen in der Oberliga West musste sie um den Aufstieg in die Bayernliga ganz erheblich zittern.

In der vergangenen Saison war die zweite SSC-Truppe noch von der Landesliga in die Oberliga hochgeklettert. Die Aufstiegsmannschaft wurde dann im vergangen Herbst, durch den Wechsel von Philipp Hörmann in die erste Gachenbacher Garnitur, etwas verändert. Dafür stand jetzt Routinier Michael Schefbauer zur Verfügung – an der Seite der drei Junioren Dominik Hörmann, Matthias Kappelmaier und Andreas Schäffler. Zudem hatte der SSC II mit Peter Reichart noch einen erfahrenen Stockschützen als Ersatzmann an der Bande stehen.

Insgesamt 28 Mannschaften, darunter auch aus Schrobenhausen und Aichach, kämpften nun an zwei Wochenenden um die drei zu vergebenden Aufstiegstickets in Richtung Bayernliga. Das erste Wochenende im November 2012 in Germering war für die Gachenbacher bereits sehr erfolgreich verlaufen: Von den damals gespielten 14 Partien wurden die ersten elf in Folge gewonnen, und erst dann setzte es doch noch drei Niederlagen.

Als Tabellenführer fuhr der SSC also jetzt nach Buchloe und zeigte dort erneut Eisstocksport vom Feinsten: Von den 13 Partien am ersten Tag wurden prompt elf gewonnen, einmal reichte es zu einem Unentschieden. Nur das letzte Spiel gegen Seltman ging unnötig verloren, als die Gachenbacher mit Dingen wie „Eindrehen hinter den gegnerischen Eisstock“ Kunststücke zeigen wollte.

Fakt jedenfalls war: Mit sensationellen neun Punkten Vorsprung schloss der SSC II die Vorrunde „Jeder gegen Jeden“ in Buchloe ab. 24 Stunden später wurden dann mittels den Bahnenspielen endgültig die drei Erstplatzierten und somit Aufsteiger ermittelt.

Auch hier präsentierten sich die Gachenbacher fünf Partien lang in absoluter Topform, gewannen fünf Mal – so zum Beispiel gegen Moorenweis mit 24:0 und gegen Unter-/Oberbrunn sogar mit 28:0. Aber das sechste Bahnspiel, gegen die Truppe aus Oberreinen, wurde nach einem Glücksschuss der Kontrahenten, plötzlich mit 8:16 verloren! Ja, auf einmal fielen die Gachenbacher auf die zweite Bahn zurück – und trotz ihrer großen Überlegenheit im vorherigen Turnierverlauf hatten sie auf einmal nur noch die Möglichkeit, auf Platz drei im Endklassement zu landen.

Hierfür musste aber zunächst noch unbedingt ein Sieg im letzten Spiel des Turniers, gegen den VfB Oberndorf, her. Entsprechend nervös wirkten nun die vier Gachenbacher – und ehe sie sich versahen, lagen sie nach drei Kehren mit 0:11 im Rückstand. Ja, Schweigen machte sich plötzlich unter den SSC-II-Anhängern breit.

Aber dann schlug die Stunde von Volker Eglauer: Auf Grund seiner langjährigen Erfahrung kletterte er auf die Bande im Eisstadion und gab Anweisungen, was zu ändern sei. Die Gachenbacher Akteure verstanden dies offensichtlich: Mit einem Fünfer, einen Siebener und gar einem Neuner wurde der Rückstand schnell in eine 21:11- Führung verwandelt, welche auf den letzten sechs Kehren sogar noch auf ein klares 38:24 ausgebaut wurde. Ja, die Gachenbacher hatten sich doch noch den dritten Platz gesichert, also doch noch einen Aufstiegsrang!

Die Konsequenz daraus: unbeschreiblicher Jubel der mitgereisten Fans sowie eine riesige Erleichterung bei den SSC-II-Schützen. So manchem Akteur standen nach der großen Anspannung in Buchloe sogar Tränen in den Augen. Am Ende waren sich die Gachenbacher dann aber einig, dass sie mit der gezeigten Leistung auch in der Bayernliga 2013/14 an der Tabellenspitze mitspielen können. Übrigens, dort geht es dann schon um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga.