Ingolstadt
Nervenkitzel auf dem Herbstvolksfest

In der Überschlagsschaukel "The King" und einer Achterbahn geht es heuer besonders rasant zu

26.09.2019 | Stand 24.04.2023, 9:19 Uhr
Noch lachen sie: Beim Presserundgang gestern auf dem Herbstvolksfest testeten einige Mutige das Fahrgeschäft "Breakdance" schon mal im Voraus. Ab heute geht es offiziell rund. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) 26 Meter zu laufen, ist nicht besonders weit.

In 26 Metern Höhe in der Gondel eines Fahrgeschäfts zu hängen, ist dagegen eine ganz andere Geschichte - vor allem, wenn die Gondel auf dem Kopf steht. Dieses Erlebnis wartet auf abenteuerlustige Volksfest-Besucher im Fahrgeschäft "The King" auf dem Ingolstädter Herbstfest, das heute Abend losgeht. Für Vertreter der Presse und der Stadt gab es schon gestern einen Rundgang über das Gelände, bei dem auch einige Fahrgeschäfte ausprobiert werden konnten. Zu einer Runde mit "The King" traute sich aber fast keiner, schließlich dreht sich die riesige Schaukel nicht nur um 360 Grad, sondern die Sitzreihen schwingen zudem auch noch um die eigene Achse hin und her - definitiv nichts für schwache Nerven.


Etwas familienfreundlicher ist da die große Achterbahn "Rock & Roller Coaster", deren grellorange Schienen schon von weitem zu sehen sind. "Das ist die größte mobile Familienachterbahn mit Einzelwagen in ganz Europa", berichtet Betreiber Lutz Vorlop stolz. Sein Fahrgeschäft kommt ohne Überschläge und Loopings aus, erreicht dafür auf gut 650 Metern Schienenlänge Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometer. Getreu dem Namen ist die Achterbahn ganz im Rock-and-Roll-Stil gehalten, die Passagiere sind in bunten Chevrolets zu je vier Personen unterwegs und vor dem Eingang sitzt eine Michael-Jackson-Nachbildung auf einer Harley. Zusätzlich zur aufwendigen Deko hat der "Rock & Roller Coaster" noch eine große Besonderheit: Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrgeschäften dürfen hier auch Menschen mit Behinderung mitfahren. Dafür hat sich Vorlop extra eine Genehmigung besorgt und zwei Mitarbeiter geschult, der Zugang zur Achterbahn wurde durch eine Rampe barrierefrei gestaltet. Zudem können die Abstände zwischen den Wagen angepasst werden, damit mehr Zeit zum Ein- und Aussteigen bleibt. "Das mache ich sehr gerne", bekräftigt der Standbetreiber. "Bei mir sollen alle Spaß haben können! " Deshalb gibt es für Menschen mit Behinderung und ihre Begleitperson zudem Ermäßigungen beim Fahrpreis. Natürlich sind auch wieder jede Menge Klassiker auf dem Volksfest zu Gast. Wie in den Vorjahren bietet das Riesenrad "Golden Wheel" auf 40 Metern Höhe Ausblicke über die Stadt und den Festplatz, nebenan dreht ein Kettenkarussell gemütlich seine Runden. Etwas rasanter geht es bei der Leopardenspur zu: "Wir erreichen bis zu 40 Stundenkilometer, es fühlt sich aber an wie 100", meint der neue Betreiber Alwin Zinnecker. Schnell wird es auch im "Breakdance". Hier sausen bunte Gondeln auf einer Drehscheibe hin und her, die 24 Umdrehungen in der Minute schafft. "Aber es schaut von außen schlimmer aus, als es ist", versprach Mitarbeiter Jamil Noubani und bewegte einige Mutige zum Mitfahren. Ob schlimm oder nicht - die Frisur sitzt danach jedenfalls nicht mehr so ganz.

Wer lieber auf seinen eigenen Füßen bleibt, statt in eine Gondel zu steigen, der kann sich bei einem Spaziergang durch das Laufgeschäft "Magic House" von Hexen, Geistern und anderen Gruselgestalten auf drei Etagen erschrecken lassen. Für die kleinsten Besucher gibt es einige Karussells und Ponyreiten, außerdem warten mehrere Buden mit Glücks- und Geschicklichkeitsspielen. Zur Stärkung stehen viele Essensstände bereit, mit Lebkuchenherzen, Magenbrot und gebrannten Mandeln, aber auch herzhaften Speisen wie Bratwurstsemmeln, großen Brezen, Käse oder Fisch. Und wer durstig ist, der findet in den beiden Bierzelten seinen Platz.

 

Veronika Königer