"Nervenaufreibende Monate"

29.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:37 Uhr

Rund zweieinhalb Monate war der Weinkeller Cerberus am Marktplatz dicht. Am kommenden Samstag geht es wieder weiter. - Foto: kno

Eichstätt (kno) Hinter Claudia Müller liegen einige "nervenaufreibende Monate", wie sie sagt. Die Pächterin des Weinkellers Cerberus am Marktplatz hatte eine unfreiwillige Zwangspause einlegen müssen, am kommenden Wochenende soll es nun aber weitergehen mit dem Betrieb.

Zweieinhalb Monate war das Lokal geschlossen, was für Claudia Müller natürlich mit einem herben Verlust verbunden war: "Wir haben allein drei größere Veranstaltungen platzen lassen müssen." Vorrangig verantwortlich für die Pause waren Feuchtigkeitsschäden, die immer wieder in dem Kellergewölbe auftraten. Verpächter der Immobilie war die Volksbank Eichstätt, die hatte sich allerdings Ende Juni aus der Verwaltung zurückgezogen. Bekanntlich war die frühere Eigentümerfamilie in Insolvenz gegangen, mehrere Versuche der Zwangsversteigerung des Lokals scheiterten. Nachdem es mehrere Jahre leer gestanden hatte, unterschrieb Claudia Müller im Februar 2008 den Pachtvertrag – bei der Volksbank. Von deren Verhalten zeigt sie sich nun enttäuscht: Die Bank als Verpächter habe sie durch ihren Rückzug mit den Schäden allein gelassen. Niemand wusste, wer für die Reparaturen aufkommen sollte, so dass Müller den Laden am 15. Juli zunächst einmal dicht machte.

Werner Philipp, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank-Volksbank Bayern Mitte, begründet den Rückzug damit, dass erhebliche Summen in den Keller investiert worden seien, "die über die Miete bei weitem nicht wieder hereingekommen sind". Nachdem nun noch weitere Forderungen im Raum anhängig gewesen seien, habe die Bank die Reißleine gezogen. Insgesamt aber, so Philipp, "hat die Verwaltung durch die Bank der Immobilie gut getan".

Claudia Müller hat mittlerweile eine Lösung mit der Eigentümerfamilie, die jetzt wieder für den Keller zuständig ist, gefunden: So wurden mehrere luft- und wasserdichte Mauern eingezogen, die die Feuchtigkeit aussperren sollen. Müller geht nun davon aus, ihren Pachtvertrag bis zum Jahr 2013 erfüllen zu können: "Wir haben ja auch nicht unerheblich investiert." Am kommenden Samstag, 3. Oktober, ist Wiedereröffnung.