Naturschätze achten: Vermögen muss nicht immer monetären Wert haben

10.05.2021 | Stand 10.05.2021, 22:10 Uhr

Zum Artikel "Holzeinschlag in der Schorner Röste erhitzt die Gemüter , DK vom 4. Mai:Gott schütze den bayerischen Wald vor manch einem seiner Staatsforstbeamten.

Dieser Gedanke schießt mir durch den Kopf, wenn ich die Äußerungen des Forstamtsleiters von Kaisheim lese, der für die Fällung der Bäume im kleinen Waldstück nördlich des Seeangers verantwortlich ist. Helmut Weixler sagt, er habe in seiner Jugend geschworen, das Vermögen des Freistaats zu mehren. Hat Herr Weixler verstanden, dass Vermögen auch etwas anderes sein kann als Geld? So eine Waldinsel ist Schutz- und Rückzugsraum für seltene Tiere und Pflanzen. Sie hat einen hohen Wert für die Biodiversität. Boden, Wasser, Luft werden positiv beeinflusst. Dieses Vermögen sollten wir in der heutigen Zeit, wo das Artensterben bedrohliche Ausmaße für unsere Zivilisation angenommen hat, bewahren und mehren. Auf geht's, Herr Weixler, mehren Sie das Vermögen des Freistaats, was biologische Vielfalt, was gesunden Boden, gesundes Wasser und gesunde Luft angeht. Und verschonen Sie uns mit fadenscheinigen Gründen, wie den immensen Schäden, die entstehen könnten, wenn ein Baum umfällt. Das Wäldchen war vor der Fällaktion ringsum dicht mit Sträuchern und Büschen zugewachsen, sodass es kaum betreten worden ist. Wir sollten uns nicht über Pseudogefahren den Kopf zerbrechen, sondern zukunftsbewusst handeln und Naturschätze mit gebührendem Respekt, Bedacht und Umsicht behandeln.

Renate Götzenberger,
gebürtige Pöttmeserin,
Leutershausen

Zu den Artikeln "Freistaat pumpt Millionen ins Donaumoos" und "Wir brauchen einen Dialog auf Augenhöhe", DK vom 5. und 6. Mai:

Vorweg: Vier Kabinettmitglieder samt Ministerpräsident an einem Ort versammelt und 200 Millionen Euro im Rucksack, das ist eine große Leistung unserer Abgeordneten. Zu Recht fragt aber Landwirt Karl Klink: "Was kann man mit dem Geld machen? " Nachdem 20 Jahre lang praktisch nichts Wesentliches geschehen ist, wird man auf das bestehende Entwicklungskonzept für das Donaumoos zurückgreifen und feststellen, dass sich in der Zeit vor allem im Siedlungsbereich so viel verändert hat, dass es dazu neuer Erhebungen bedarf. Bitte nicht wieder erst nach jahrelangen Vorgesprächen. Was zu tun ist? Wer die im Entwicklungskonzept Donaumoos ausgewiesenen wertvollen Moorkörper erhalten will, muss dort die Entwässerung verringern, den Grundwasserspiegel anheben und die Auswirkungen auf die Landwirte und die Kommunen regeln. "Auf Augenhöhe" selbstverständlich. Das braucht Mut zur Auseinandersetzung gegenläufiger oder unterschiedlicher Interessen. Leicht wird das nicht, das wussten wir allerdings schon vor 20 Jahren. Ein Landrat ist meines Erachtens mit dieser Aufgabe überfordert. Er muss zwar das letzte Wort haben als Vorsitzender des Zweckverbandes. Aber für die anstehenden Aufgaben braucht es eine mit entsprechender Autorität ausgestattete, qualifizierte Persönlichkeit. Die muss Zeit haben und die Berechtigung für viele Gespräche mit den jeweils Betroffenen und muss die Arbeit der Fachbehörden koordinieren können. Die Finanzierung einer solchen Position dürfte jetzt gesichert sein.

Eugen Freiherr von Redwitz, Landtagsabgeordneter a. D. ,
Giglberg

Zum Artikel "Enghuber übt Kritik", DK vom 7. Mai:

Ganz egal aus welcher Richtung man die Ansicht von Michael Wittmair betrachtet, so muss man hier doch die Richtigkeit seiner Anschuldigungen gegenüber Matthias Enghuber erkennen. Die Ursache der Leerstände in der Neuburger Innenstadt geht auf die falsche Ausrichtung der Innenstadtentwicklung zurück. Schuld ist die falsche Vergabe der Schlüsselposten, die durch "Vitamin B"-Besetzungen eine zukunftsorientierte Ausrichtung des Neuburger Einzelhandels behindert. Die Neuburger Geschäftswelt wird auf Dauer nur überleben, wenn die Ursache der Leerstände entschlossen angegangen und nicht durch "Notvermietungen" überdeckt und verharmlost wird. Der Neuburger Innenstadt den Rücken zu kehren, ist für viele der kleinen Ladenbesitzer die einzige Möglichkeit, Kunden zu behalten und neue Kunden zu gewinnen, um weiterhin im heftigen Konkurrenzkampf mit dem Internet bestehen zu können. Die nach jeder Baumaßnahme sinkende Zahl der Parkplätze, die Parkgebühren und der teils aggressive Ordnungsdienst vertreiben immer mehr Stammkunden aus der Innenstadt. Um dieser Entwicklung gezielt gegensteuern zu können, bedarf es endlich qualifizierter, mit dem Einzelhandel und dem Kleinhandwerk verbundene kluger Köpfe in der Städteentwicklung und nicht die Besetzung mit parteikonformen Ja-Sagern. Eine Innenstadt mit Parteibüros, Versicherungen, Banken und Leerständen wird bald zur innerstädtischen Wüste, die keinerlei Anziehungspunkt mehr für die Kunden noch für Touristen darstellt.

Alfred Schwesinger,
Neuburg