Natur und Kunst in Harmonie

12.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:34 Uhr

Ihr Garten im Ingolstädter Südosten ist im Sommer ihr Wohnzimmer: Elfriede Schwegler genießt es, schon früh am Morgen im Grünen zu sitzen und klassische Musik zu hören.? Fotos (3): Webel

Ingolstadt (DK) Für Elfriede Schwegler ist ihr Garten mehr als ein Stück Natur: Im Sommer ist er ihr Wohnzimmer. Oberstes Prinzip bei der Gestaltung ist für sie Harmonie.

Ein weißes Holzbänkchen, ein Bistrotisch aus Metall und ein blauer Gartentisch samt Stühlen, eine Sitz?ecke unter einem Vordach, eine Bank aus Holz und Stein auf der Wiese: All diese Sitzgelegenheiten laden im Garten von Elfriede Schwegler zum Ausruhen ein. "Ich habe halt so viele Lieblingsplätze", sagt sie. Doch lange hält es sie nicht auf denen. Immer wieder steht sie auf, hebt hier ein Blatt auf und zupft dort Unkraut. "Das ist immer so", sagt sie. "Kaum sitze ich hier, sehe ich was, was ich machen muss."

Elfriede Schweglers Garten ist weder ein langweiliger Vorgarten mit rechteckigen Blumenbeeten, noch ein verwilderter Dschungel. Einerseits folgt hier alles einer bestimmten Ordnung. Andererseits sucht man gerade Linien oder einfarbige Beete vergebens. "Es muss einfach die Harmonie stimmen", sagt Schwegler. "Die Pflanzen müssen von den Farben her zusammen passen." Vieles habe sich im Laufe der Jahre ergeben. Immer wieder sei etwas verändert worden. "So ein Garten muss wachsen wie ein Baum."

Sie hat weiße mit blauen Blüten kombiniert, gelbe mit pinken. Nie ist eine Farbe zu dominant. Den Hintergrund bilden Büsche und Sträucher in verschiedenen Grüntönen, von blass und fast durchscheinend bis dunkel und saftig. Geprägt wird der Garten aber vor allem durch das, was zwischen den Pflanzen steht: Skulpturen aus Eisen, Stein und Holz. "Ich gehe gerne auf Ausstellungen", sagt Schwegler. Und oft werde sie dort fündig.

Hinter einem Felsen steht eine Spirale aus Eisen, ein paar Meter weiter ein stilisierter Frauen-Torso aus Stein. Das auffälligste Stück ist eine Bank mit Seiten aus grob behauenen Steinen und einer Sitzfläche aus Eichenholz. Die Rückenlehne besteht aus drei dicken Brettern. In jedes ist eine steinerne Kugeln eingearbeitet. "Das ist eine Arbeit des Künstlers Willi Hengge", sagt Schwegler. Geschenkt habe ihr die Bank ihr Schwiegersohn, ein Architekt.

Wie viel Zeit sie mit der Gartenpflege verbringt, kann Elfriede Schwegler nicht sagen. Es sei halt wie mit einer Wohnung. Die müsse auch aufgeräumt und in Ordnung gehalten werden. "Außerdem ist mein Garten im Sommer mein Wohnzimmer." Da gehe sie nur zum Kochen ins Haus. "Oft stehe ich im Sommer früh auf, setze mich in den Garten und höre Klassik zum Frühstück."

Woanders hat Elfriede Schweg?ler noch nie gewohnt. Den Garten kennt sie ihr Leben lang. Allerdings habe sie als Jugendliche keine Begeisterung für Gartenarbeit aufbringen können, sagt sie. Mit zunehmendem Alter habe sie mehr Gespür dafür bekommen und Leidenschaft entwickelt. "Den Garten brauche ich mittlerweile als Ausgleich, zur Entspannung", sagt Schwegler. Der Garten und Kochen, das seien ihre beiden Hobbys. Wobei Kochen ja auch etwas mit dem Garten zu tun habe. "Denn wenn ich schon so einen Garten habe, will ich natürlich auch Gäste einladen." Und die könne sie dann bekochen.

Langweilig wird der Sängerin und Kabarettistin Elfriede Schwegler in ihrem Garten so schnell nicht werden. Denn es steht bereits ein neues Projekt an: "An der Hecke will ich ein Bild haben, etwas mit Spiegeln und Naturmaterialien." Sie müsse demnächst mal mit einer Künstlerin darüber reden, ob sich das so realisieren lasse, wie sie es sich vorstelle.