Altmannstein
Narreteien zum Schlosssterben

06.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:05 Uhr

Exotische Gestalten kamen aus Neuenhinzenhausen zum Altmannsteiner Faschingsumzug. Insgesamt rund 6000 Menschen jubelten den Teilnehmern zu. - Fotos: bid

Altmannstein (bid) Die Altmannsteiner Narren haben bei ihrem Faschingszug die aktuellen Verwerfungen um Schloss Hexenagger aufgespießt. Insgesamt sahen rund 5000 Zuschauer den Gaudiwurm, der sich gestern durch die Marktgemeinde schlängelte.

Es war kühl im Markzentrum von Altmannstein. Aber die Besucher erwärmten sich am Anblick eines Faschingszugs, der in Farbenpracht, Aufmachung und Themenvielfalt denen der Vorjahre in nichts nachstand. Allseits hörte man Lob, was Altmannstein und vor allem auch die Ortsteile am Faschingssonntag auf die Beine stellen. Herausragend waren einige tolle Wagen, an deren Aufbauten viele Wochen hingearbeitet wurde.
 
 

Dazu wurden mehrere Möglichkeiten angeboten, sich innerlich aufzuwärmen, zum Beispiel an der Narrenbar der Silbania. Natürlich war auch der Rittertrunk am Rathaus heiß begehrt. Und nach dem prächtigen Gaudiwurm ging es in die Gaststätten, wo noch viele Stunden gefeiert wurde.

Vielfach ließ man dabei den Altmannsteiner Faschingszug voll Begeisterung Revue passieren. "Es ist einfach super, was die wieder auf die Beine gestellt haben", meinte ein Gast beim Rittertrunk. Mit "die" waren die vielen Akteure und Gruppen gemeint, die kurz zuvor beim Zug durch den Markt Begeisterung ausgelöst hatten. Dicht gedrängt standen die Gäste aus der gesamten Umgebung vor allem am Marktplatz, wo Stefan Seidel die rund 30 Wägen und Fußgruppen kommentierte.

Vor allem etliche große Wagen lösten mit ihrer aufwendigen Aufmachung anerkennendes Staunen aus. Zahlreiche Themen wurden aufgegriffen. Bei den örtlichen Problemen durfte natürlich die Diskussion um Schloss Hexenagger nicht fehlen. Die Schlossbelegschaft stellte auf ihrem Wagen das "Schlosssterben" dar und auch die Bürger des Ortsteiles nahmen sich mit einem Wagen und einer Fußgruppe der brisanten Debatte an.

Die Kleinen vom Kindergarten Mäusenest Schamhaupten kamen als Enten und machten schon Werbung für das Entenrennen, das heuer bei der Gewerbeschau veranstaltet wird. Aber auch Themen, die ganz Deutschland in Atem gehalten hatten, wurde aufgegriffen – wie zum Beispiel der Dioxinskandal von der KLJB Altmannstein/Berghausen. Dass der Winter zu Ende geht, daran erinnerte der Kindergarten St. Josef Altmannstein. Die Buben und Mädchen tanzten als letzte Schneeflocken und Schneemänner durch Altmannstein.

Viele Wagen hatten Filmklassiker oder die Fabelwelt zum Motto. Dem Dschungelbuch hatte sich die Menschuka Mendorf gewidmet. Der wilde Westen wurde von der Feuerwehr Hagenhill parodiert, die Jugendfeuerwehr Neuenhinzenhausen wollte zurück in die Steinzeit, und die KLJB Hagenhill forderte die Rückkehr zum Mittelalter mit einem eigenen Königreich Hagenhill.

Die KLJB Tettenwang kam als "Ghostbusters", der Goaßclub Sandersdorf ließ die 1980er Jahre wieder auferstehen, KLB und Jugendfeuerwehr Schamhaupten berichteten vom "Ursprung des Grauens". Vulkanpiloten schickte die Feuerwehr Berghausen. Bis aus Afrika kam der Gemütlichkeitsverein Neuenhinzenhausen/Sollern. Eisbären aus kalten Gefilden entsandten die Faschingsfreunde Steinsdorf.

Gleich zwei Prinzenpaaren wurde gehuldigt. Natürlich führten Stefanie II. und Martin II. von der Silbania den Gaudiwurm an. Orden verliehen sie an Bezirksrat Reinhard Eichiner (CSU) und Stefan Seidel. Dazu kamen noch Prinzessin Melanie I. und Prinz Alexan- der I. von den Cooldancers aus Pförring. Alexander ist bekanntlich ein Steinsdorfer.

Die verschiedenen Nachwuchs-Showtanzgruppen waren ebenso mit von der Partie, dazu kamen noch weitere Wagen und Fußgruppen und natürlich Musikkapellen, darunter die "Damischen Ritter" mit ihren Samba-Rhythmen. Viel Beifall gab es für die neue "Oidmastoana Feierwehrkapelln."