Nahwärme als Alternative

05.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:41 Uhr

Zum Artikel "An der Bräuhausstraße ist noch etwas Geduld gefragt", DK vom 25. Oktober.

Dass die Bräuhausstraße dringend einer Sanierung bedarf, ist unbestritten. Die Ansätze, diese Sanierung auf die Wege zu bringen, ziehen sich schon über viele Jahre hin. Jetzt soll, laut DK-Artikel vom 25. Oktober, die Sanierung auf Frühjahr 2020 verschoben werden. Vor einigen Jahren ließ die Stadt in Zusammenhang mit den geplanten Sanierungsarbeiten untersuchen, ob Interesse für ein Nahwärmenetz im Bereich Bräuhausstraße/Eichstätter Straße besteht. Es wurden umfangreiche Vorarbeiten von Seiten eines Planungsbüros, von Seiten der Stadt und der Altmühl-Jura Energiegenossenschaft sowie der Heizwerk Beilngries KG geleistet, es stellte sich aber dann heraus, dass nur ganz vereinzelt Interesse bekundet wurde.
Deshalb wurden die Planungen auf Eis gelegt, und vor Kurzem hat der Stadtrat entschieden, bei der Sanierung der Bräuhausstraße kein Leerrohr für ein Nahwärmenetz zu verlegen, eine Entscheidung, die angesichts der hohen Kosten für die Rohrverlegung auch durchaus nachvollziehbar ist. Unberücksichtigt bleibt aber dabei die Tatsache, dass die Hauseigentümer jetzt vor einer ganz anderen Rechtslage stehen. Der Bundestag hat für 2030 das Aus aller Ölheizungen beschlossen.
Alle diejenigen, die vor einigen Jahren kein Interesse an einem Nahwärmenetz zeigten, weil sie der Ansicht waren, ihre Heizung sei noch lange in Ordnung, stehen über kurz oder lang vor der Notwendigkeit, eine Alternativlösung für ihre Ölheizung finden zu müssen. Individuelle Lösungen (zum Beispiel Wärmepumpe, Gasversorgung) sind dann aber wahrscheinlich aufwendiger und teurer als eine gemeinsame Nahwärmeversorgung. Vor diesem Hintergrund sieht für viele Hausbesitzer die Entscheidungslage wohl ganz anders aus. Deshalb sollte vor Beginn der Sanierungsarbeiten noch einmal auf Seiten der Stadt und auf Seiten der Hausbesitzer darüber nachgedacht werden, ob eine Nahwärmeversorgung nicht doch Sinn machen würde.

Heinz Mischmasch, Kaldorf.