Riedenburg
Närrisches Finale im Sonnenschein

08.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:05 Uhr

Her damit! Süßes gab’s gestern zuhauf.

Riedenburg (sja) Heinerle, Zigeinerle! Mehrere Tausend Menschen haben gestern gemeinsam mit den Riedenburger Narren einen rauschenden Zigeunerfasching gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein klang damit die fünfte Jahreszeit in der Dreiburgenstadt aus.

Perfektes Wetter, gut gelaunte Zuschauer und knallbunte Kostüme – der Riedenburger Zigeunerfasching hat zum Abschluss der Faschingssaison alles geboten, was das Zigeunerherz höher schlagen lässt. Zum Auftakt des Narren-Gipfels in der Dreiburgenstadt säumten Tausende größtenteils kostümierte Besucher die Uferstraße und warteten gebannt auf den Umzug der Faschingsgruppen.

Und der hatte es einmal mehr in sich. Mehr als ein Dutzend aufwendig dekorierte Wagen und zahlreiche Fußgruppen gaben sich die Ehre. Besonders freute die Riedenburger natürlich die Teilnahme der befreundeten Zigeunerschar aus Hexenagger.

Aber nicht nur wilde Gesellen waren gestern in Riedenburg unterwegs. Auch richtige Majestäten ließen sich das Spektakel nicht entgehen: Neben der Zigeunerbaronin Doris I. nahmen Stefanie II. und Martin II. samt Hofstaat von der Silbania Altmannstein sowie Manuela I. und Sebastian I. und das Kinderprinzenpaar Laura I. und Ferdinand I. aus dem Besenbinderreich die Huldigungen des Volkes entgegen.

"Ich freue mich, dass auch die Nachbargemeinden wieder mit ihren Festwagen gekommen sind", rief ein gut gelaunter Rathauschef Michael Schneider (CSU), der mit seinem Parteikollegen erneut als schwarzer Zigeuner gekommen war, den Faschingsfans nach dem Umzug auf dem Marktplatz entgegen. Dort gab es heuer eine planerische Änderung. Denn statt der großen Showbühne haben die Zigeuner diesmal lediglich ein kleineres Podium errichtet – und zwar vor dem Haus des Gastes. "Wir wissen, dass ihr gerne in der Sonne steht", meinte Oberzigeuner Berni Schmid scherzhaft.

Frieren musste gestern ohnehin keiner der zahlreichen Besucher. Während im Zentrum des Marktplatzes ein Lagerfeuer die ohnehin schon erhitzten Gemüter weiter wärmte, kamen die meisten bei den akrobatischen Programmen der MDA-Garde und der Silbania schon allein vom Zuschauen ins Schwitzen.

Später zog die feierwütige Meute weiter in Jackos Bar, wo der Fasching um Punkt Mitternacht endete. Allerdings nur acht Monate. Dann heißt es in Riedenburg erneut: "Heinerle, Zigeinerle!"