Hilpoltstein (HK) Hilpoltsteins Tischtennis-Asse stehen vor einem weiteren Spitzenspiel. An diesem Sonntag (13 Uhr) müssen sie beim Tabellendritten, der Reserve des FC Saarbrücken, antreten. Der Mitaufsteiger sorgt durch seine extremen Ergebnisse häufig für Schlagzeilen.
Dies war auch in der Vorrunde der Fall, als die Saarländer dem TV Hilpoltstein in der Stadthalle eine heftige 1:6-Schlappe zugefügt hatten. Dabei gerieten die Hilpoltsteiner bereits in den Doppeln - bislang die große Stärke der TV-Asse - ins Hintertreffen. Jetzt sinnen die Mittelfranken auf Revanche. Immer noch berauscht vom sensationellen Heimsieg gegen den Tabellenführer TTC Fortuna Passau fahren Kapitän Flemming und seine Mitstreiter zuversichtlich ins ferne Saarland, wo zahlreiche junge Zweiliga-Profis unter besten Bedingungen im Olympia-Stützpunkt Saarbrücken täglich mit den eigenen Erstliga-Cracks - sie führen derzeit die Tabelle der 1. Bundesliga an - trainieren können.
Auf dem Papier sieht es für die Hilpoltsteiner Amateure also eher schlecht aus. Doch Saarbücken ist die "Wundertüte der Rückrunde". Dem 6:1 gegen Dortmund und dem 6:0 in Fürstenfeldbruck steht eine 1:6-Pleite am letzten Wochenende in Jülich gegenüber. In der Vorrunde gewann Saarbrücken nicht nur in Hilpoltstein, sondern auch beim derzeitigen Tabellenführer Fortuna Passau.
Glanzstück der Saarländer ist das vordere Paarkreuz mit dem italienischen Nationalspieler Leonardo Mutti (20) und dem gleichaltrigen, international ebenfalls erfahrenen Ungarn Tamas Lakatos (10:10 Siege). Das Großtalent Mutti verfügt mit 17:4 Siegen über die derzeit beste Bilanz der gesamten Liga und hat quasi schon Erstligareife. Ihn zu knacken wird selbst einem in Bestform antretenden Alexander Flemming (9:12) schwer fallen. Doch dass der Leipziger Student, der in dieser Woche seine letzte Prüfung geschrieben hat, zu allem fähig ist, hat er am vergangenen Sonntag mit seinen beiden großartigen Erfolgen gegen das starke vordere Paarkreuz von Passau bewiesen.
Petr David hingegen wartet noch auf seinen ersten Sieg im Spitzen-Paarkreuz. Gegen den jungen Russen Andrey Semenov holte er in der überragenden Vorrunde (16:1 Siege) den einzigen Hilpoltsteiner Punkt, doch vorne weht ein anderer Wind, hier spielt eben doch die erweiterte Weltklasse, und die Trauben hängen entsprechend hoch. Stattdessen hat es Nico Christ, der für David nach hinten gerutscht ist, jetzt ein bisschen leichter - allerdings ist nicht nur Semenov, sondern auch Dennis Klein (10:7), der zuletzt bei der Jugend-WM bis ins Viertelfinale vorgedrungen ist, ein harter Brocken. Das gilt auch für Dennis Dickhardt (9:11), der zuletzt gegen Passau bei seinen beiden Siegen gegen die starken Tschechen Sadilek und Krcil famos aufspielte.
Eine Vorentscheidung dürfte wieder in den Doppeln fallen. Wenn die Hilpoltsteiner hier wie in der Vorrunde leer ausgehen und dabei mehrere Matchbälle (David/Dickhardt) vergeben, schwinden die Chancen, einen Punkt aus Saarbrücken zu entführen. Doch wenn man sich an den letzten Auftritt der Burgstädter im Saarland erinnert, nimmt der Optimismus wieder zu. Damals siegten die Hilpoltsteiner - noch mit Felix Bindhammer im Team - mit 6:4. Außerdem gab der Sieg gegen Passau Selbstvertrauen.
