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Audi schickt jährlich 25 Auszubildende zum Arbeiten ins Ausland

23.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Bentley, Lamborghini, Bugatti – wer würde nicht gern hinter die Kulissen dieser Luxusmarken blicken? Jedes Jahr bekommen etwa 25 Audi-Auszubildende die Chance dazu: Sie arbeiten drei Monate lang in einem der VW- oder Audi-Werke in ganz Europa. Drei Azubis berichten.

Wer nach Brüssel, Navarra oder Györ will – um nur einige Städte zu nennen – muss durch ein strenges Auswahlverfahren: „Das dürfen nur unsere Premium-Azubis“, erklärt Ute Miehling vom Bildungswesen der Audi AG. Zunächst beobachten die Trainer ihre Auszubildenden im ersten Halbjahr – danach schlagen sie Kandidaten vor, die aus ihrer Sicht in Frage kommen. Und dann zählen: Noten, Engagement und Außenwirkung. Die Wirkung sei wichtig, erklärt Miehling: „Schließlich können wir niemanden ins Ausland schicken, der zu schüchtern für so etwas ist.“ In einem Bewerbungsgespräch werden dann noch einmal ein paar Anwärter ausgesiebt.

Durch dieses Verfahren mussten auch Elisabeth Mayer, Stefan Schmidl und Sonja Huber (siehe Artikel rechts). Bereut haben die Drei ihre Aufenthalte in Bratislava, Sant’Agata und Navarra nicht: „Das ist eine einmalige Chance, einfach super“, schwärmt die 17-jährige Sonja Huber noch zwei Monate nach ihrem Aufenthalt in Spanien. Sie will Mechatronikerin werden. „Das besondere an unserem Programm ist, dass Auszubildende aus allen Bereichen – ob gewerblich, technisch oder kaufmännisch – eine Chance bekommen“, erklärt Miehling. Zunächst war das Programm nur für Management-Assistenten gedacht, wurde 2007 aber auf alle Bereiche ausgedehnt. Seitdem haben alle Lehrlinge die Chance, in einem der Audi- oder VW-Werke in Europa drei Monate lang zu arbeiten. Das Programm heißt Leonardo da Vinci und läuft über die EU – Fördergelder inklusive.

„Zum einen wollen wir mit dem Austausch natürlich das Know-how zwischen den Werken transportieren“, erklärt Miehling. Und zwar beidseitig: Die Auszubildenden sollen etwas von den Arbeitern im Ausland lernen und andersherum. „Aber wir hoffen auch, dass die jungen Menschen, die eine Weile im Ausland gelebt haben, später eher dazu bereit sind, für ein paar Jahre zum Beispiel nach China zu gehen.“ Der Plan scheint aufzugehen: „Eine Weile kann ich mir das schon vorstellen“, sagt Stefan Schmidl. „Aber nicht für immer.“