Pfaffenhofen
Nächste Projekte in den Startlöchern

Führung von "Hilfe für das behinderte Kind" bestätigt Anna-Kittenbacher-Schule braucht Erweiterung

27.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr

Keine Diskussionen bei den Vorstandswahlen von "Hilfe für das behinderte Kind": Das gesamte Team um den Vorsitzenden Anton Steinberger (3. von rechts) wurde klar bestätigt. - Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Die Berichte aller Einrichtungen zeugen von Engagement und Geduld: Zur Jahresversammlung haben sich die Mitglieder des Vereins "Hilfe für das behinderte Kind" in Pfaffenhofen getroffen - und die Vorstandswahlen waren blitzschnell erledigt.

Kinder mit Lern- und Entwicklungsverzögerungen, aber auch behinderte Kinder und Jugendliche entsprechend ihrer Möglichkeiten zu fördern - das hat sich der 1971 vom damaligen Landrat Traugott Scherg ins Leben gerufene Verein zur Aufgabe gemacht. Mit dem Heilpädagogischen Zentrum betreibt er heute die Anna-Kittenbacher-Schule und die Adolf-Rebl-Schule in Pfaffenhofen, die Anton-von-Bucher-Schule in Geisenfeld, Heil- und Sozialpädagogische Tagesstätten, die Frühfördereinrichtung sowie Offene Hilfen.

Für rund 850 Kinder aus dem gesamten Landkreis, betreut von 300 Mitarbeitern, habe der Verein die festgelegten Ziele nicht nur verwirklicht, sondern darüber hinaus mehr geleistet, erklärte Geschäftsführer Franz Schreyer. Wurde in der einen Einrichtung gerade Raumnot behoben, besteht in der anderen akuter Platzmangel. Und so kündigte Schreyer wieder dringend notwendige Baumaßnahmen an. Geplant sind unter anderem eine Erweiterung und Sanierung der Anna-Kittenbacher-Schule sowie der Heil- und Sozialpädagogischen Tagesstätten. Weil die räumlichen Möglichkeiten im Haupthaus komplett ausgeschöpft sind, wurde im September als vorübergehende Lösung im Schulhof eine Containeranlage aufgestellt. "Wer bei dem Wort Container gleich ,naja' denkt, soll sich die Anlage einmal anschauen", unterstrich Karin Lindauer-Hacker als Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte Zauberstein. "Es sind qualitativ sehr hochwertige Räume." Ihren Bericht hatte sie nicht nur komplett in Reimform, sondern auch mit viel Humor vorgetragen. "Den braucht man in dem Beruf, möglichst schwarz und dazu Nerven wie Drahtseile", sagte sie. Für den Vereinsvorsitzenden Anton Steinberger stand danach fest: "Das ist der Höhepunkt des heutigen Abends."

Acht Ganztagsklassen, die in drei verschiedenen Räumen zu Mittag essen: An der Anna-Kittenbacher-Schule ist das nicht das Gelbe vom Ei, zumal der Bedarf weiter steigt. "Mit einem größeren Speisesaal wäre uns schon sehr geholfen", meinte Konrektor Jürgen Poralla und nannte zudem seine Idealvorstellung: "Ein Koch, der das Essen frisch zubereitet".

Zuwachs von Fachkräften könne man in allen Einrichtungen gut gebrauchen, hieß es weiter. Fortbildung sei immer ein wichtiges Thema, denn die Herausforderungen und Aufgaben würden größer und spezieller. Neue Auffälligkeiten. Kinder, die nicht sprechen. Defizite im sozialen Umgang. Die Liste sei lang. Eine umfassende Diagnostik sei besonders wichtig - und für jedes Kind werde ein individuelles Paket geschnürt, erklärte Psychologin Barbara Heckler, die Leiterin der Frühförderstelle in Pfaffenhofen. Die Einrichtung ist Anlaufstelle für alle Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen. Dazu gehört auch die Anschlussbetreuung von Frühchen, wie die Leiterin berichtete. "Wir haben Babys dabei, die laut errechnetem Geburtstermin noch gar nicht auf der Welt sind." Pfaffenhofens Altbürgermeister Hans Prechter fasste in Vertretung von Landrat Martin Wolf (beide CSU) kurz und knapp zusammen: "Es ist keine leichte Arbeit - und sie verdient unser aller Respekt." Einen kurzen Job hatte Prechter als Wahlleiter. Denn bei der Ernennung des Vorstandes gab es wie zu erwarten durchgehende Einstimmigkeit: Anton Steinberger, seit zwölf Jahren im Amt, bleibt Vorsitzender, der Schweitenkirchener Bürgermeister Albert Vogler sein Stellvertreter. Weiter gehören dem Vorstand der Geisenfelder Bürgermeister Christian Staudter, Heinz Grusdat, Eva Hell und Elternbeiratsvorsitzende Sibylle Roithmair an.

Zum Abschluss einer harmonischen Versammlung gab es auch einige vorweihnachtliche Termine zum Vormerken: Am Sonntag, 17. Dezember, sowie am Montag, 18. Dezember, werden die Berufsschulklassen der Adolf-Rebl-Schule selbst hergestellte Dinge auf dem Christkindlmarkt verkaufen; am Mittwoch, 20. Dezember, steht um 16 Uhr in der Turnhalle das Weihnachtstheater auf dem Programm, das seit Jahren zu den Höhepunkten im Pfaffenhofener Adventskalender zählt.