Rupertsbuch
Nacktschneckenjagd mit Bonanza-Rad

"Da Huawa, da Meier und I" begeisterten mit Musik, Komik und Kabarett in Rupertsbuch

26.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Dem Reinheitsgebot huldigte das Musikkabarett-Trio "Da Huawa, da Meier und I" in Rupertsbuch in den passenden Kostümen. - Foto: S. Wagner

Rupertsbuch (EK) Zum zehnten Mal hatte der Stammtisch "d' Gopperer" zum sommerlichen Kabarettabend in Rupertsbuch eingeladen. Gefeiert wurde das kleine Jubiläum mit erlesenen Gästen: "Da Huawa, da Meier und I" mit Ihrem Programm "Zeit is a Matz!" gaben sich bei ausverkauftem Haus die Ehre.

Rupertsbuch (EK) Zum zehnten Mal hatte der Stammtisch "d' Gopperer" zum sommerlichen Kabarettabend in Rupertsbuch eingeladen. Gefeiert wurde das kleine Jubiläum mit erlesenen Gästen: "Da Huawa, da Meier und I" mit Ihrem Programm "Zeit is a Matz!" gaben sich bei ausverkauftem Haus die Ehre.

Christian Maier alias "da Huawa", Matthias Meier alias "da Meier" und Siegi Mühlbauer - "I" - waren, damals noch relativ unbekannt, 2009 schon einmal in Rupertsbuch zu Gast. Passend zum Programmnamen stellte Christian Maier nach ausgiebigem Blick auf das damalige Plakat fest: "Wir haben uns überhaupt nicht verändert." Da das Trio mittlerweile ganze Säle und Bierzelte füllt, war dieser Auftritt auch für die Künstler durch die Nähe zum Publikum etwas Besonderes.

Das Thema "Zeit is a Matz!" zog sich eher als Leitgedanke denn als roter Faden durchs Programm. Auch das aktuelle Jubiläum der Verkündung des Bayerischen Reinheitsgebotes verarbeitete das Trio. Sie zogen sich Kettenhemd, Barett und Mönchskutte über und huldigten dem Reinheitsgebot auf ganz eigene musikalische Weise. Geht es nach den drei Spaßvögeln, dann müssen einige Kapitel in den Geschichtsbüchern umgeschrieben werden: Die Schutzkleidung der Ritter sei nämlich vor allem für die nicht immer vorhersehbaren Folgen eines Saufgelages gedacht gewesen.

Danach ging um die Jugendjahre der Drei: Als Christian Maier von seinem Bonanza-Rad (mit Fuchsschwanz) und der Jagd auf Nacktschnecken damit sang, wurden bei vielen Zuhörern alte Kindheitserinnerungen wach. Zwischen den Liedzeilen wurde jedoch deutlich, dass Liedtexter Christian Maier den moralischen Zeigefinger erhob und in diesem Fall die ethische Grundeinstellung der heutigen Zeit anprangerte: Wale und andere Tiere müssen unbedingt geschützt werden, bei Nachtschnecken oder Stubenfliegen wird gerne eine Ausnahme gemacht - die braucht ja eh keiner.Trotzdem kam im neuen Programm die Gaudi mitnichten zu kurz. Zu fast jedem Lied hatte das Trio ein paar passende, einfallsreiche Utensilien und Verkleidungen dabei. Matthias Meier zeigte sich als Stimmungsmacher, der mit seiner Komik und Mimik die Besucher zu Lachanfällen hinriss. Immer wieder nahm der Oberpfälzer sich selbst aufs Korn und avanciert mit Einlagen und Imitationen zur Kultfigur.

Neben aller Komik und den humorvollen wie kritischen Texten wurde jedoch schnell klar, dass die drei auch als hervorragende und vielseitige Musiker begeistern können. Bandleader Christian Maier - Komponist der meisten Songs - stand mit seinem Gitarrenspiel für Blues, groovigen Reggae und Rock'n'Roll. Matthias Meier überzeugte am Bass ebenso wie mit Trompete, Blockflöte, Melodika oder auch am Schlagzeug. Der eigentliche Schlagzeuger Siegi Mühlbauer wusste auch mit Trompete oder Bass umzugehen.

Da die Künstler wissen, dass viele Zuhörer sie schon jahrelang begleiten und nicht nur wegen des neuen Programms gekommen waren, gaben sie zum Abschluss noch ihre bekannten Stücke "Bauernblues", "Bayernland" und "Am blauen See" unter Beteiligung des Publikums zum Besten.

Christian Maier war es eine Herzensangelegenheit, sich beim Publikum nach den tragischen Ereignissen in München am Vortag (als "da Huawa, da Meier und I" am Odeonsplatz auftraten) für die willkommene Ablenkung zu bedanken. Es habe ihnen sehr gut gefallen in dem intimen Rahmen in Rupertsbuch - vielleicht schauen sie in zwei Jahren wieder vorbei.