Nachwuchs pflegt Brauchtum

28.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:28 Uhr

 

Kipfenberg (EK) 140 Kinder, allesamt in bayerischer Tracht und allesamt begeisterte Volkstänzer – die gab es beim Jugendvolkstanz des Donaugau-Trachtenverbandes in Grösdorf zu sehen.

"Wie wir selber no kloa waren, haben wir uns jedes Jahr auf den Volkstanz gfreit. Und heit gfrein sich unsere Trachtenkinder auf den Volkstanz." Schon seit Wochen sind die Pfaffenhofener Nachwuchstrachtler auf den Tanznachmittag in Grösdorf gespannt, erzählt Elisabeth Landfried vom Trachtenverein Ilmtaler Pfaffenhofen. Da machte es den Trachtlern auch nichts aus, dass der zwölfte Jugendvolkstanz eine gute dreiviertel Stunde entfernt beim Trachtenverein D’Altmühltaler Kipfenberg ausgerichtet wurde. "Der Volkstanz ist auch ganz wichtig, da die Kinder den Kontakt zu ihren Altersgenossen halten können, die sie im Sommer beim Jugendzeltlager kennen gelernt haben," weiß Elisabeth Landfried.

Das kann auch Gaujugendvertreterin Waltraud Betz bestätigen: "Die Kinder und Jugendlichen können sich beim Tanzen zwanglos kennen lernen und erfahren so auch, dass auch in anderen Orten ihre Altersgenossen Brauchtum und Tradition pflegen." Und das war an diesem Nachmittag wirklich wunderbar zu sehen.

Immerhin zwölf Trachtenvereine waren mit ihren Kindern und Jugendlichen vertreten. Neben den Gastgebern aus Kipfenberg waren auch Gungoldinger, Eichstätter, Ingolstädter und auch weit aus dem Süden des Gaus Mainburger Trachtler gekommen. "Wir haben schon lang keine Möglichkeit mehr zum Tanzen gehabt. Deswegen wollten wir heute unbedingt hierher kommen", freut sich Christina, die es mit ihren fünf Freunden zum Volkstanz geschafft hat.

Den 14- bis 19-jährigen Mainburgern fehlte zu ihrem Glück nur noch ein weiteres Tanzpaar aus ihrem Heimattrachtenverein, aber ihre Freundin Theresa ist leider krank geworden. "Das ist wirklich schade. Dann wär unsere ganze Jugendgruppe da gewesen. Aber vielleicht klappt’s ja im nächsten Jahr", hofft Michael.

Dann können ihre Freunde nicht nur bayerische Volkstänze üben, sondern auch bayerische Lieder. Denn für so manche Tanzmelodie gibt es auch einen passenden Liedtext. Und damit die Trachtler auch die einüben können, werden der Kikeriki, der Siebenschritt, das Bauernmadl und andere Lieder vor dem Tanzen gesungen.

Ganz wichtig für das Singen und Tanzen sind natürlich die Musikanten von der so genannten Gaumusi, in der alle Trachtler, die Lust haben, mitwirken können. Damit Veranstaltungen wie der Jugendvolkstanz oder das Trachtenzeltlager überhaupt stattfinden können, braucht es natürlich zum einen Organisatoren im Donaugau und zum anderen fleißige Trachtler, die in den Vereinen vor Ort Jugendarbeit machen.

Zwei dieser ehrenamtlichen Helferinnen sind beim Volkstanz für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet worden: Hans-Georg Hager, stellvertretender Vorsitzender der bayerischen Trachtenjugend, und Donaugauvorstand Rudi Dietz durften Gertrud Lindler aus Gerolfing und Petra Breitner aus Manching das goldene Abzeichen der bayerischen Trachtenjugend überreichen.