Nachts etwas frösteln und kalte Füße

01.03.2021 | Stand 30.03.2021, 3:34 Uhr

Zu verschiedenen Aspekten der Corona-Pandemie:

Am Freitag habe ich mich im Ingolstädter Impfzentrum im Orbansaal mit dem Impfstoff von Astra Zeneca impfen lassen, obwohl mir aufgrund des Alters BioNtech zugestanden wäre. Zwar sind die Wirksamkeitsstatistiken für diesen Impfstoff etwas schlechter als für BioNtech und Moderna, aber die Statistiken sind laut dem Bioinformatiker-Freund des ärztlichen Kreisverbandsvorsitzenden Dr. Carsten Helbig sauberer und besser als die der anderen. Auch in Schottland wird dieser Impfstoff bis zum 75. Lebensjahr verimpft, und bis dahin fehlt mir doch noch ein Jahrzehnt.

Der Ablauf im Impfzentrum war reibungslos, das Personal freundlich, nur am Auslass war es etwas chaotisch. Natürlich musste ich schriftlich mein Einverständnis erklären, dass ich auf meinem Wunsch mit AZ-Impfstoff geimpft werde.

Prophylaktisch habe ich, wie empfohlen, 1000 mg Paracetamol am Nachmittag eingenommen, bekam aber nachts etwas Frösteln und kalte Füße. Mit einer Wärmflasche und nochmal 500 mg Paracetamol war der Schlaf ungestört. Morgens empfand ich noch etwas Grippegefühl und Frontalkopfschmerzen, aber mit nochmals 500 mg Paracetamol war auch diese Nebenwirkung beherrscht. Am Sonntag fühlte ich mich wieder vollständig gesund.

Fazit: Die Impfung wirkt offensichtlich und die Nebenwirkungen sind mit etwas Medikation erträglich. Jeder, der die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen, sollte dies dringend und sofort tun. Denn jeder Schutz ist besser als kein Schutz!

Es wird meiner Meinung nach so wie so notwendig sein, die jetzige Impfung später mit "Mutationsimpfstoff" aufzufrischen. Nichts desto weniger sollten, wenn genügend Impfstoff von allen Sorten zur Verfügung steht, Krankenschwestern, Pflegepersonal, Fachangestellte sowie Ärzte und Ärztinnen mit dem zu diesem Zeitpunkt besten Impfstoff geimpft werden, da sie ja zwangsmäßig mit dem Virus und allen seinen Mutationen zu tun haben. Aber auch die Statistiken können und werden sich ändern - wie das Virus auch.
Dr. med. Anton Böhm
Ingolstadt

Meine über 80-jährige Freundin bekam vor Wochen ein Schreiben der Stadt, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie sich demnächst impfen lassen kann. Vorgestern erhielt sie das zweite Schreiben, dass sie sich nun einen Termin geben lassen kann. Insgesamt fünf Stunden versuchte sie, dies zu machen. Jedesmal war die Hotline dran mit "bitte warten". Nach kurzer Zeit bekam sie jedoch immer den automatischen Hinweis, sie solle es später nochmals versuchen, da derzeit alle Leitungen überlastet seien. Als sie dann endlich durchkam, erfuhr sie, dass sie sich auch jetzt keinen Termin geben lassen könne. Meine Freundin musste sich ein Codewort ausdenken. Sie wird dann wieder angerufen, um ihr einen Impftermin zu nennen. Umständlicher geht es wohl nicht!

Warum ist es nicht möglich, wenn Impfstoff endlich vorhanden ist, gleich im zweiten Schreiben einen Termin zu nennen? Sollte dieser nicht passen bzw. man sich nicht impfen lassen wollen, kann man ja schließlich den Termin ändern lassen bzw. absagen.
Silvia Meier
Ingolstadt

Ich möchte dem Impfzentrum am DLZ in Lenting ein großes Lob aussprechen, meist wird nur berichtet, wenn was schief läuft. Ich brachte meinen Vater am Mittwoch zur Impfung und wir kamen ohne längere Wartezeit pünktlich zur Aufnahme. Anschließend folgte das Aufklärungsgespräch beim Arzt, dann gab es die Impfung. Um eine akute Impfreaktion auszuschließen, verbrachten wir noch einige Zeit im Wartezimmer. Alle Mitarbeiter dort waren sehr freundlich und engagiert. Ein Daumen hoch an das dortige Impfteam der Malteser.
Gabi Mulinski
Kösching

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Mir ist es ein Bedürfnis, nach einem äußerst kritischen Bericht über das Impfzentrum Lenting die Situation zu relativieren. Das Personal der Malteser und die Ärzte leisten sehr viel. Sie alle waren unendlich höflich, voller Empathie und sehr zuvorkommend. Der ganze Ablauf bei meiner Impfung war äußerst professionell organisiert und ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Vielleicht sollte man, bevor Kritik geübt wird, darüber nachdenken, was diese Menschen für uns zur Zeit leisten.
Brigitte Stübig
Ingolstadt

Ich habe meine Mutter auf der Pflegestation im Elisa untergebracht. Um sie zu besuchen, muss ein negativer PCR- oder Schnelltest vorgelegt werden, nicht älter als zwei Tage. Ein PCR-Test ist für den Verbraucher kostenlos, dauert aber bis zur Auswertung zwischen zwei und vier Tage (Auskunft Testzentrum Ingolstadt) und ist somit eventuell obsolet.
Der Schnelltest dauert 20 Minuten, kostet aber inklusive notwendiges Attest zwischen 42 und 45 Euro. Diese Kosten muss der Bürger, zumindest in Ingolstadt, aus eigener Tasche bezahlen. Wenn Menschen sich fragen müssen, ob sie sich einen Besuch im Pflegeheim leisten können, läuft etwas völlig schief. In NRW führen die Pflegeheime direkt vor dem Besuch Schnelltests durch, und die Besucher werden hier nicht zur Kasse gebeten. So funktioniert Gerechtigkeit in diesen ohnehin schwierigen Zeiten.
Antje Meinen
Ingolstadt