Neumarkt - Das war eine außergewöhnliche Nachprimiz des neu geweihten Priesters Andreas Lerch in der Pfarrkirche St. Willibald in Woffenbach: Geistliche, Ministranten und die wenigen zugelassenen Gläubigen - Angehörige des Primizianten - trugen Masken und gaben der Feier einen bizarren Ausdruck.
Lerch verbrachte seine Praktikumszeit in der Pfarrei und wird noch bis September dort wirken.
Bischof Gregor Maria Hanke hat den 34-Jährigen in der Schutzengelkirche in Eichstätt zum Priester geweiht. Einen Tag später wollte der Primiziant in seiner Heimat St. Canisius in Ingolstadt sein erstes Messopfer feiern, wegen Corona wurde die Primiz aber verschoben. In gewöhnlichen Zeiten wären Fahnenabordnungen in die Kirche St. Willibald eingezogen, Dutzende Ministranten und viele Geistliche hätten dem Neugeweihten das Geleit gegeben und das Gotteshaus wäre bis zum letzten Platz besetzt gewesen. Der Kirchenchor hätte wohl eine besondere Messe einstudiert. Die Corona-Pandemie hat dies alles verhindert. Primiziant Andreas Lerch wollte keine Verschiebung.
Am Altar standen in gebührendem Abstand zusammen mit dem Primizianten der Woffenbacher Pfarrer Roland Seger, Pfarrvikar Chinnapa Reddy Allam, Ruhestandspfarrer Wolfgang Niebler und der aus Woffenbach stammende Pfarrer Wolfgang Hagner. "Eigentlich hätte es ein großes Fest werden sollen", meinte Pfarrer Seger. "Gott sucht sich aber immer Wege und mit der Weihe von Andreas Lerch kann man erkennen, dass Gott in seiner Welt wirkt", sagte Seger in seiner Ansprache. Der priesterliche Dienst sei ein Zeichen für die Anwesenheit Gottes in der Welt. Nach dem Primizsegen und dem Danklied "Großer Gott, wir loben Dich" überreichte der Primiziant seiner Mutter einen Blumenstrauß. Den Gläubigen dankte er für ihr Gebet. Und mit den vier Ministranten- zwei Geschwisterpaaren - scherzte er. "Mit den Masken schaut ihr richtig komisch aus. "
fxm
