Augsburg
Nachlassen nicht erlaubt

Für Augsburg ist noch immer die Europa League möglich – dafür muss aber ein Sieg gegen Stuttgart her

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Kehrt nach vier Monaten zurück: Sascha Mölders steht am Samstagabend im Kader des FC Augsburg - Foto: Witters

Augsburg (DK) Seit der FC Augsburg das Ziel Klassenerhalt als geschafft abgehakt hat und sich auch offiziell mit der Europa League beschäftigt, läuft nicht mehr viel zusammen. Dabei hat der Klub nach wie vor beste Chancen auf den internationalen Wettbewerb.

Ein bisschen erinnert die aktuelle Situation des FC Augsburg an die Vorsaison. Auch in der Spielzeit 2013/14 predigten alle Verantwortlichen des Vereins vom Klassenerhalt als einzigem und unumstößlichem Saisonziel. Als die Mannschaft nach 24 Spieltagen dann bereits 38 Punkte gesammelt hatte und plötzlich auf dem sechsten Tabellenrang stand, musste sich der Verein zwangsläufig umorientieren. Seit diesem Zeitpunkt lief beim Team von Trainer Markus Weinzierl nicht mehr viel zusammen. Die Mannschaft holte nur fünf Zähler in den folgenden sieben Partien. Trotz eines Endspurts mit drei Siegen in Folge verpasste sie Rang sieben, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt hätte, um einen Punkt.

Ähnliches droht dem FC Augsburg nun auch in dieser Saison. Denn seit sich die Schwaben auch offiziell mit Europa anstatt dem Klassenerhalt beschäftigen, ist beim FCA der Wurm drin. Seit dem 1:0-Erfolg in Dortmund am 19. Spieltag holte Weinzierls Mannschaft in neun Partien lediglich sechs Punkte. In den jüngsten vier Spielen sogar nur einen Zähler. „Wenn das Saisonziel erreicht ist, lässt man unterbewusst vielleicht ein paar Prozent nach. Und das kann in der Bundesliga entscheidend sein“, meint Manager Stefan Reuter.

Doch ein Nachlassen kann sich der FC Augsburg eigentlich nicht erlauben. Immer noch ist das Überraschungsteam im Kampf um die Europa League auf dem sechsten Tabellenplatz bestens platziert. Diese Chance ein weiteres Mal leichtfertig vergeben? Nein, meint Mittelfeldmotor Daniel Baier. „Wir haben jetzt noch sechs Spiele Zeit, um es allen zu zeigen.“ Dem 30-Jährigen ist es dabei wichtig, zu betonen: „Das Ganze ohne den Druck, irgendetwas erreichen zu müssen.“

Dadurch unterscheidet sich der FC Augsburg auch grundlegend von seinem Gegner im Heimspiel am Samstagabend (18.30 Uhr). Der VfB Stuttgart kämpft nach wie vor um den Klassenerhalt. Genauso wie der Hamburger SV, der nächste Gegner der Augsburger. „Wir treffen auf Mannschaften, für die es ums Überleben geht. Mehr Druck heißt aber nicht, dass es einfacher wird. Da kann man auch verkrampfen“, sagt Baier. Doch der Augsburger weiß auch, dass sich sein Team in den vergangenen Wochen gegen eben jene Abstiegskandidaten besonders schwergetan hat. Gegen Hertha (0:1), Mainz (0:2), Freiburg (0:2) oder zuletzt in Paderborn (1:2) setzte es für Weinzierls Team jeweils eine Niederlage.

Gegen Stuttgart fällt mit Caiuby nun auch noch ein Spieler aus, der sich im Augsburger Sturmzentrum festgespielt hatte. Wenn auch ohne Torerfolg, aber dennoch mit guten Leistungen. Aufgrund einer schweren Muskelverletzung im Oberschenkel fehlt der ehemalige Spieler des FC Ingolstadt 04 sogar die komplette restliche Saison. Auch auf Shawn Parker muss Weinzierl rund zwei Wochen verzichten. Der harmlose Augsburger Sturm hat bisher nur elf Saisontreffer durch sieben Angreifer erzielt. Hoffnung macht dabei die Rückkehr von Tim Matavz und Sascha Mölders. Der 30 Jahre alte Stürmer, der lange an den Folgen einer Sprunggelenksverletzung laboriert hat, kehrt nach rund vier Monaten Pause zurück. Er traf zuletzt im Regionalligateam der Augsburger und werde beim Spiel gegen Stuttgart wieder im Kader stehen, kündigte Weinzierl an.

Auch Halil Altintop, der zuletzt dreimal wegen Rücken- und Oberschenkelproblemen fehlte, steht vor einem Comeback beim FCA. Mit dem Türken in der Startelf wollen die Augsburger am Samstagabend die Wende einleiten – und die Europa-League-Teilnahme nicht ein weiteres Mal verspielen.