Zum Artikel "Furcht vor mehr Verkehr"
Nachhaltigkeit zeigen

21.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:35 Uhr

Zum Artikel "Furcht vor mehr Verkehr" (DK vom 16./17. Februar) über die jüngste Sitzung des Köschinger Gemeinderats:Liebe Köschinger Markträte, bevor Sie sich über den geplanten Businesspark in Lenting und das damit verbundene Verkehrsaufkommen für Kösching aufregen, erledigen Sie lieber Ihre Hausaufgaben vor Ort!

Sie haben jahrzehntelang die Verkehrsbelastung in Kösching zu einem mittlerweile unerträglichen Ausmaß durch Fehlplanung anwachsen lassen. Jetzt inszenieren Sie sich als " Unschuldslämmer". Neue Bau- und Gewerbegebiete fressen sich mittlerweile wie Krebsgeschwüre in die Landschaft.

Die nächste Fehlplanung ist gerade im Entstehen. Wieder soll im Norden Köschings, Richtung Köschinger Forst, ein Baugebiet mit 40 bis 50 Bauplätzen auf fruchtbarem und bestem Ackerland aus dem Boden gestampft werden - und das, obwohl genügend erschlossene Bauplätze in Kösching vorhanden sind. Ebenfalls im Norden entstehen derzeit 98 neue Wohnungen an der Mozart- und Schubertstraße. Damit wird wieder eine Zunahme des Köschinger Verkehrs initiiert. Oder werden die neuen, zusätzlichen Bewohner Köschings Flugtaxis benutzen?

Als aufmerksamer DONAUKURIER-Leser frage ich mich schon, ob der Köschinger Marktrat die Zukunft und die Lebensqualität der in der Gemeinde lebenden Bürger verschlechtern will? Hat man die Zeichen der Zeit nicht erkannt? Sind Begriffe wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz Fremdwörter? Die Agenda 21, das Volksbegehren "Rettet die Bienen! " und die damit beabsichtigte Intention haben die Markträte wohl nicht wahrgenommen, sonst würde man nicht an Konzepten vergangener Jahrzehnte festhalten.

Viele Menschen haben haben es satt, dem andauernden grenzenlosen Wachstum mit allen negativen Begleiterscheinungen ausgesetzt zu werden: der zunehmenden Verkehrsbelastung und Luftverschmutzung, der Versiegelung des Bodens, dem sinnlosen Flächenverbrauch und der Vernichtung unserer aller Lebensgrundlagen und unseres Daseins. Es muss Schluss sein mit dem Wachstumsfetischismus, gerade hier in Kösching. Nachhaltigkeit und die Rettung der noch nicht versiegelten Äcker und Felder ist angesagt. Die Landschaft im Köschinger Norden ist wunderschön und ein beliebtes Naherholungsgebiet. Wie wäre es mit einem Biotop, blühenden Wiesen und der Renaturierung auf den schon für ein Baugebiet gekauften Ackerflächen? Das wäre eine Investition in die Zukunft unserer Kinder zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen.

Lieber Marktgemeinderat, zeigen Sie Mut und Weitsicht, erkennen Sie die Zeichen der Zeit. Kösching könnte jetzt durch Einhalt vorlegen und ein positives Zeichen setzen. Besinnen Sie sich auf Nachhaltigkeit. Sonst könnte es bei den nächsten Kommunalwahlen ein böses Erwachen geben!
Manfred Lindner, Kösching