Eichstätt
Nachfolger für Altmühlleiten

Landkreis will Landschaftspflegeverband gründen – 25 Gemeinden bekunden Interesse

17.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:32 Uhr

Das typische „Werbebild“ für Altmühlleiten: eine Herde mit ihrem Schäfer auf dem Eichstätter Frauenberg. Wenn das Naturschutzgroßprojekt 2017 ausläuft, will der Landkreis mit einem Landschaftspflegeverband eine Nachfolgeorganisation auf die Beine stellen. Arch - foto: Chloupek

Eichstätt (HK) 2017 läuft das Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten aus. Der Landkreis will jetzt vorsorgen und einen Landschaftspflegeverband gründen. Dadurch sollen „die erreichten Ziele langfristig gesichert werden“, hieß es im Kreisausschuss.

Die Überlegungen, wie es nach dem Auslaufen der Förderung von „Altmühlleiten“ weitergehen könnte, hätten im Landratsamt zu zwei möglichen Wegen geführt, erklärte Landrat Anton Knapp. Neben einem Landschaftspflegeverband stand auch die Möglichkeit im Raum, eine Art Bautrupp für die Untere Naturschutzbehörde zu installieren. Der hätte sich dann um die Pflege schützenswerter Landschaft kümmern können. Diese Idee habe man mittlerweile verworfen und geht den Weg zur Gründung eines Landschaftspflegeverbands, wie es ihn seit nun 30 Jahren bei den Nachbarn in Kelheim gibt.

25 Gemeinden aus dem Landkreis könnten sich einen Beitritt in einen entsprechenden Verband vorstellen. Wie Regina Otte, Abteilungsleiterin im Landratsamt, den Mitgliedern des Kreisausschusses erläuterte, gibt es mittlerweile eine Verbandssatzung. Auch die Finanzierung sei durchkalkuliert – auf der Grundlage von „Altmühlleiten“. 88 000 Euro für den Projektmanager und die Verwaltungskraft. Nebenkosten geben andere Landschaftspflegeverbände in Bayern, von denen es mittlerweile über 50 gibt, mit rund 15 000 Euro an. Landschaftspflegemaßnahmen fördert der Freistaat Bayern mit 70 bis 90 Prozent. Die Landschaftspflegekosten eingerechnet, liegt der jährliche Finanzbedarf aus Eigenmitteln bei 125 000 Euro.

Die Mitgliedsbeiträge, so erklärte Otte, sollten bei 0,30 Euro pro Jahr und Einwohner liegen. Bei den 25 Gemeinden ergibt sich dann ein Gesamtbetrag von circa 31 000 Euro. Für den Landkreis, der ebenfalls mitzahlen muss, würde der Jahresbeitrag auf 0,90 Euro pro Einwohner festgelegt, was 114 000 Euro entspräche.

Bislang gibt der Landkreis durch sein Natur- und Umweltprogramm jährlich 50 000 Euro für Altmühlleiten sowie weitere 50 000 Euro für Grunderwerb aus. „Nach dem Ende des Naturschutzgroßprojekts wäre ein Großteil der Beitragssumme des Landkreises bereits gedeckt“, erklärte Otte. „Jeder im Rahmen dieser Landschaftspflege eingesetzte Euro kommt dreifach zurück“, gab Otte den Kreisräten mit auf den Weg. Eine Gründung könnte noch im Jahr 2016 erfolgen, ergänzte Landrat Anton Knapp.

Das Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten, das seit 2007 läuft, hat sich zum Ziel gesetzt, die Wacholderheiden zu erhalten und auf geeigneten Standorten wiederherzustellen. Dadurch können gefährdete Tier- und Pflanzenarten geschützt und das typische Kulturlandschaftsbild erhalten werden. Insgesamt standen und stehen für das auf zehn Jahre angelegte Projekt 6,44 Millionen Euro zur Verfügung.