Passau
Nach Tod eines Schülers in Passau beginnt Prozess

04.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:19 Uhr
Eine Frau legt eine Rose am Tatort ab, wo ein 15-jähriger Schüler bei einer Schlägerei im April 2018 ums Leben kam. −Foto: Armin Weigel/Archiv

Zwei Jugendliche verabreden sich, um einen Streit auszutragen. Aus dem Streit wird eine Schlägerei. Am Ende ist ein 15-Jähriger tot. In Passau beginnt nun der Prozess gegen sechs Verdächtige.

Sieben Monate nach dem Tod eines 15-Jährigen bei einer Schlägerei in Passau beginnt am Donnerstag (8. November) der Prozess gegen mehrere Verdächtige. Die Staatsanwaltschaft legt fünf Angeklagten unter anderem Körperverletzung mit Todesfolge und einem sechsten Beihilfe zur Last. Die Männer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren waren demnach Mitte April an der Schlägerei in der Innenstadt beteiligt. Der Schüler Maurice K. wurde dabei so schwer verletzt, dass er an seinem Blut erstickte.

Den Ermittlungen zufolge hatte sich der Schüler mit einem der Angeklagten zu einer körperlichen Auseinandersetzung nach dem Motto „1 gegen 1“ verabredet. Ein weiterer Angeklagter, ein 17-Jähriger, soll über soziale Netzwerke im Internet zu dem geplanten Kampf eingeladen haben. Etwa 20 Leute kamen. Der 17-Jährige soll auch an der Organisation des Kampfes beteiligt gewesen sein.

Laut Anklage mischten sich schließlich Umstehende in den Streit ein, die Situation eskalierte. Vier Angeklagte sollen Maurice geschlagen und getreten haben. Der 17-Jährige soll sie angefeuert haben. Einem weiteren Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft vor, nicht eingegriffen zu haben, als mehrere Menschen auf Maurice einschlugen. Zudem habe er versucht, Zeugen durch Drohungen von einer Aussage bei der Polizei abzuhalten.

Im Falle einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge drohen den erwachsenen Angeklagten Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren.

Die Tat hatte weit über Passau hinaus für Aufsehen gesorgt. Maurice K. stammte aus dem Umland und besuchte ein Berufsbildungszentrum. Seine Mutter war bei der Schlägerei zufällig in der Nähe und kam gerade hinzu, als der Notarzt ihren Sohn reanimierte.

dpa