Neuburg
Nach Neuburg-West fährt noch kein Bus

Stadtwerke können Kindergarten und Wohngebiet nicht direkt anbinden - 2018 einen Elektrobus?

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr
Die Plattform für den Rollator funktioniert, das können Busunternehmer Wolfgang Jägle und Verkehrsreferent Bernhard Pfahler (von rechts) feststellen. Die Anbindung von Neuburg-West ist dagegen noch nicht ideal. −Foto: Rein, Winfried, Neuburg (rein)

Neuburg (r) 200 Wohneinheiten auf dem Hügel in Neuburg-West und jetzt ein neuer Kindergarten mit 125 Buben und Mädchen - das ruft nach einer Busverbindung.

Den direkten Anschluss wird es aber vorerst nicht geben, so die Absage von Andreas Bichler, Verkehrsleiter der Stadtbetriebe.

Wenn die Buslinie 4 direkt in das Baugebiet West einfährt, dann seien die Zeiten im Fahrplan nicht mehr einzuhalten. Außerdem funktioniere der Umstieg auf Linie fünf nicht mehr. "Wir können das derzeit beim besten Willen nicht verändern", sagt Andreas Bichler. Der Bus fährt die Donauwörther Straße hinauf, wendet dann aber in der Parkbucht nach der Tankstelle und fährt wieder in die Stadt zurück. "Die 200 Meter Fußweg zum Kindergarten sind vertretbar", findet Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Eltern hatten sich bei ihm für einen Bushalt vor dem Kindergarten stark gemacht.

Im Gebiet West freilich besteht nicht einmal eine Wendemöglichkeit für große Busse. Die bestehenden Kreisverkehre reichten nicht aus, so Andreas Bichler, "und rückwärts fahren dürfen die Busse nicht." Außerdem fährt die Firma Jägle die Linien 4 und 5 mit einem einzigen Bus im Stundentakt. Die 4er hält am Spitalplatz und der gleiche Bus übernimmt dann die Linie 5 Richtung Ried und Bittenbrunn.

Wenn man zum Halbstundentakt überginge, müsste ein zusätzlicher Bus her. 2018 planen die Stadtwerke eine Ersatzanschaffung und rechnen mit 230.000 Euro Kosten (bei etwa 70.000 Euro Förderung). Wenn kein Diesel- sondern ein Elektrobus gekauft werden soll, erhöht sich der Bruttobetrag auf etwa 460.000 Euro. Er prüfe dennoch diverse Fördermöglichkeiten und werde den Stadträten einen Entscheidungsvorschlag vorlegen.

Mehr Zeit hätte die Buslinie 4 für den Donauwörther Berg, wenn man die Obere Altstadt nicht mehr anfahren würde. Dort könne man die Passagiere an einer Hand abzählen, so Andreas Bichler, aber die Haltestellen in der Altstadt seien halt politisch gewollt.

Langfristig werden sich Stadt beziehungsweise Stadtwerke etwas einfallen lassen müssen, betont Verkehrsreferent Theo Walter (Grüne). Wenn das neue Wohngebiet voll belegt sei und neben dem Kindergarten das 113-Betten-Hotel öffnet und die neue Paul-Winter-Realschule ihren Unterricht aufnimmt, "dann muss eine Busanbindung her." Möglicherweise könne man auch das Gebiet Kreut (frühere Tillykaserne) anfahren.