Pörnbach
Nach Kriegsende Trikots aus Fahnen geschneidert

14.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Über den Sprung in die Kreisliga freuten sich die Fußballer im vergangenen Jahr. Die Sparte Fußball stellt zwar den Löwenanteil am VfB Pörnbach, doch auch die anderen Abteilungen, von Gymnastik bis Volleyball, haben guten Zulauf. - Foto: pat

Pörnbach (pat) Im Jahr 1930 kamen Franz Wiringer, Franz Gall und Karl Geretshauser auf den Einfall, einen Fußballverein zu gründen. Aus der Idee wurde schnell Wirklichkeit – und als Spielplatz für den Pörnbacher Sportverein war die sogenannte Sauweide schnell ausfindig gemacht.

Direkt nach Kriegsende, noch im Entlassungslager in Bamberg, lebte der Verein neu auf. Ein Fünkchen Ironie war schon dabei, als die ersten Trikots aus Hitlerfahnen und Hosen aus Bettlaken geschneidert wurden. Der Spielort änderte sich außerdem: Ab sofort kickten die Pörnbacher an der Stelle, wo heute ihr Vereinsheim steht.

 
Ludwig Bengl übernahm die Vereinsführung 1949 mit einem Kassenbestand von 31,69 Mark – und er machte etwas aus seinem Amt, das er bis 1980 durchgehend bekleidete. Bengl formte den Fußballclub zum Verein für Bewegungsspiele um. In seine Amtszeit fielen der Sportplatzbau, die Errichtung des Vereinskiosks. Duschplätze wurden in den Gebäuden der Brauerei eingerichtet – und die Fußballer erlebten immer mehr Zulauf. Eine zweite Seniorenmannschaft wurde ins Leben gerufen, Max Klotz als erster Abteilungsleiter in den Jahren 1960 bis 69 installiert.

Jugend- und Schülermannschaften nahmen ab dem Jahr 1968 unter Max Freundl den Spielbetrieb auf – und der Gründer Franz Wiringer wurde bei der 40-Jahr-Feier zum Ehrenvorsitzenden erhoben. Im selben Jahr rief Marianne Schönauer die Abteilung Damengymnastik ins Leben. Ein Jahr später folgten die Tischtennisspieler unter Leitung von Günther Olbricht – noch bevor sich der damalige zweite Vorsitzende Emmeran Spitzer 1976 um den Bau des heutigen Sportheims kümmerte. Im selben Jahr schafften die Fußballer unter Trainer Hermann Hecker zum ersten Mal den Sprung in die Kreisliga – ein Erfolg, der sich erst 2009 unter Spielertrainer Eric Pfaller wiederholte. In jüngerer Zeit waren die Gründung der Skiabteilung (1986) unter Rudi Mauermayr und zwei Jahre später der Aufstieg der Tischtennisspieler in die Bezirksliga herausragende Eckpunkte der Vereinsgeschichte.

Seit 1994 steht der VfB unter der Leitung von Helmut Schönauer, der ein Jahr später Emmeran Spitzer zum Ehrenvorsitzenden erhob, 1998 die Tennisplätze einweihen und vier Jahre später die Renovierung des Sportheims durchsetzen konnte. Heute vereint der VfB Pörnbach 700 Mitglieder in den Sparten Fußball, Tischtennis, Tennis, Ski, Gymnastik, Volleyball und Karate. Den Löwenanteil stellen die Fußballer unter Abteilungsleiter Wolfgang Sandig, der unter (01 79) 2 05 50 18 erreichbar ist. Drei Herrenteams, Damen, Mädchen und viele Jugendmannschaften nehmen am Spielbetrieb teil. Mit drei Mannschaften und einer Jugendtruppe kämpfen die Tischtennisspieler unter Martin Niedermeier fleißig um Punkte, während sich die Skifahrer auf Tagesfahrten beschränken. Über die Angebote der Gymnastikabteilung informiert Melanie Kraus unter mellikraus84@web.de gern per E-Mail, während sich Josef Hilpoltsteiner um die Belange der freizeitmäßig aktiven Tennisspieler kümmert. Aktiv nehmen dagegen die Volleyballer von Stefan Drömer (E-Mail: stefan.droemer@gmx.de) am Spielbetrieb teil – und Alfred Fischer ist für die Aktivitäten der Karatekämpfer zuständig.