Regionalliga Bayern
"Nach der Pause nicht regionalligatauglich"

VfB Eichstätt verliert nach 0:0 zur Halbzeit bei der SpVgg Greuther Fürth II noch deutlich mit 0:3

19.09.2021 | Stand 19.11.2021, 3:34 Uhr
VfB-Coach Markus Mattes war vor allem mit dem Auftritt im zweiten Durchgang unzufrieden. Nach zwei Niederlagen in Folge gegen Teams auf dem Tabellenkeller rückt für die Eichstätter selbst die gefährliche Zone immer näher. −Foto: Traub

Fürth - Zur Halbzeit sah es keineswegs so aus, als würde der VfB Eichstätt im Auswärtsspiel der Regionalliga Bayern bei der SpVgg Greuther Fürth II als Verlierer vom Platz gehen.

176 Zuschauer sahen einen durchwegs couragierten Auftritt des VfB, während das "kleine Kleeblatt" nach einer coronabedingten dreiwöchigen Zwangspause noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Ein kollektiver Tiefschlaf ermöglichte den Gastgebern nach 47 Minuten aber die 1:0-Führung. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung verdienten sich die Fürther die drei Punkte. Am Ende musste sich der VfB mit 0:3 (0:0) geschlagen geben, was allerdings nicht ganz den gezeigten Leistungen entsprach.

Während der VfB auf Julian Kügel verzichten musste - er verletzte sich beim Aufwärmen -, konnte Fürths Trainer Dominic Rühl gleich auf zwei Profileihgaben zurückgreifen. Gian-Luca Itter - er kam an den ersten drei Spieltagen in der Bundesliga jeweils von Beginn an zum Einsatz - und Emil Berggreen sollten der jungen Fürther Mannschaft Stabilität verleihen.

Die Anfangsphase gehörte aber zweifelsohne dem VfB, der druckvoll agierte und mit hohem Pressing die Fürther Defensive forderte. Erst nach rund 20 Spielminuten zeigten sich auch die Gastgeber mutig und ein erster Schussversuch von Berggreen sauste am VfB-Tor vorbei. Gleich viermal musste der gute Unparteiische in der ersten Halbzeit Fürther Spieler mit Gelb verwarnen, doch der VfB konnte seine Vorteile nicht in Tore ummünzen und mit einem torlosen 0:0 wurden die Seiten gewechselt.

Mit Wiederanpfiff folgten die auch nach Ansicht von VfB-Trainer Markus Mattes spielentscheidenden fünf Minuten: "Wir waren mit den Gedanken noch in den Kabinen und ließen den Gegner gleich in drei Situationen gewähren. " Eine davon nutze Berggreen in der 47. Minute eiskalt aus und Fürth führte mit 1:0: Elias Kratzer wurde vom eigenen Strafraum aus mit einem weiten Ball bedient, über Linksaußen zog er in den Strafraum hinein und seine Ablage wuchtete Berggreen unhaltbar für den bis dato unbeschäftigten Felix Junghan in die Maschen.

Kurz darauf verzog Leon Gümpelein nur knapp und es dauerte eine Viertelstunde, bis sich der VfB vom Rückstand erholt hatte. Fabio Pirner war es, der Fürths Torhüter Lasse Schulz mit einem Flachschuss prüfte. Nach 65 Minuten ersetzte Fabian Neumayer den offensiven Christian Heinloth und vier Minuten später hatte Neumayer den Ausgleich auf dem Fuß. Pirner setzte Dominik N`gatie in Szene, der gewann das Laufduell gegen Luca Beckenbauer und seinen Rückpass schoss Neumayer vorbei an Torhüter Schulz auf das Fürther Gehäuse. Simon Asta stand jedoch goldrichtig und schlug den Ball noch von der Torlinie.

Zu allem Überfluss aus Sicht des VfB verletzte sich dann auch noch Innenverteidiger Markus Waffler und musste mit Verdacht auf Muskelfaserriss gegen Johannes Kraus ausgewechselt werden. Bei den Gastgebern kam Juho Ojanen nach 73 Minuten ins Spiel und das Jungtalent spielte all seine Klasse aus. Mit einem herrlichen Dribbling bediente Ojanen den am zweiten Pfosten stehenden Gümpelein und der erhöhte zur Vorentscheidung auf 2:0 (77.).

Vom VfB kam nun nicht mehr viel und außer einem Flachschuss von Teoman Akmestanli hatten die Gastgeber leichtes Spiel in der Abwehr. Mit dem Schlusspfiff erzielten die Fürther dann sogar noch das 3:0. Willi Kamm flankte zur Mitte, Ojanen nahm den Ball mit vollem Risiko direkt ab und unhaltbar für Junghan schlug es zum dritten Mal im Tor des VfB ein.

Während Fürths Trainer Rühl von Startschwierigkeiten sprach, sah er eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause und einen verdienten Sieg seiner Mannschaft. Markus Mattes ging sehr hart mit seinen Jungs ins Gericht: "Das, was wir nach der Pause abgeliefert haben, war nicht regionalligatauglich. "

VfB Eichstätt: Junghan - Graßl, Waffler (71. Kraus), Akmestanli, Lamprecht - Halbmeyer (77. Selz), Pirner, Federl - Heinloth (64. Neumayer), Stoßberger, N`gatie.

SpVgg Greuther Fürth II: Schulz, Angelberger (64. Kamm), Asta, Itter (64. Torlak), Ahrend, Kratzer (73. Ojanen), Berggreen (88. Jusufi), Beckenbauer, Weiß, Oppel, Gümpelein.

Schiedsrichter: Simon Marx. Zuschauer: 176. Tore: 1:0 (47.) Emil Berggreen, 2:0 (77.) Leon Gümpelein, 3:0 (90+3.) Juho Ojanen.

sfj