Neuburg - Mit einer gut besuchten Vernissage ist am Sonntagvormittag die Ausstellung mit dem Titel "Zeit-Zeichen" der Künstlerin Visnja Lauber Marcius in der Galerie Art-Stiglmair eröffnet worden. Nur die Künstlerin selbst konnte nicht teilnehmen.
Galeriebesitzer Gerhard Stiglmair, der Visnja Lauber Marcius mittlerweile seit drei Jahrzehnten kennt und viele Wandlungen mit ihr miterlebt hat, beschrieb ihre aktuellen Kunstwerke - alle Arbeiten sind 2021 entstanden - voller rätselhafter Symbole als "mystisch und erdig". Vor seinem geistigen Auge stelle er sich eine Schamanin vor, die im Wald Tücher bemalt.
Die Künstlerin sei bekannt dafür, wie Christa Brüning, die Schwester Stiglmairs, erklärte, ihre Farben selbst mit Hilfe von Naturmaterialien anzurühren und beispielsweise auf Bettlaken oder Tischtüchern zu malen. Lauber Marcius sei eine Allroundkünstlerin und die Kreativität in Person. "Sie muss es groß machen, sonst kann sie nicht zum Ausdruck bringen, was sie dabei fühlt" erzählte Brüning. Freilich verarbeite sie gleichwohl alles, was ihr dabei in die Finger kommt, so Brüning weiter.
Stiglmair sagte, er habe in der Galerie eine Waldatmosphäre zu Ehren der Künstlerin schaffen wollen. Ein Gedanke sei gewesen, Rindenmulch dafür auf den Boden zu verteilen. Die Sauerei habe er sich dann aber doch lieber gespart und stattdessen einige kahle Bäume als Deko platziert.
"Schade, dass sie nicht da ist", bedauerte Edeltraud Rupp, eine langjährige Freundin der Künstlerin, die sich aber freute, immerhin ihre Arbeiten wieder sehen zu können. Jedoch ließ es sich die Malerin, die nunmehr seit 20 Jahren in Kroatien wohnt, nicht nehmen, über Stiglmair einige persönliche Sätze an die Besucherinnen und Besucher der Vernissage ausrichten zu lassen. Dazu gehörte auch das Versprechen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt der Ausstellung in Neuburg vorbeischauen werde. "Meine Bilder sind meine zweite Haut", zitierte der Galeriebesitzer die Künstlerin. Denn diese hätten ganz viel persönlich mit ihr zu tun. Visnja Lauber Marcius sei eine dynamische aktive Frau, die sich im Wesentlichen in ihren Bildern ausdrückt.
Zufälligerweise feierte die Künstlerin am Tag der Ausstellungseröffnung auch noch Geburtstag, so dass ihr alle Anwesenden bereitwillig per Videobotschaft gratulierten. Und dann sahen sie sich die Ausstellung noch einmal genau an.
Stiglmair sagte, er sei mit dem Zuspruch zufrieden. "Es war wie ich es mir gewünscht hatte, gut verteilt und es waren Leute da", so der Kunstkenner. Dank wollte er auch noch aussprechen: Zum einen an Petra Fürst. Die Künstlerin aus Neuburg habe ihm wichtige Impulse für das Hängen der Ausstellung gegeben. Zum anderen Christa Wutzhofer, die Vermieterin der Galerie-Räume. Sie haben ihn in schwierigen Zeiten finanziell unterstützt, in dem sie für drei Monate auf einen wesentlichen Teil der Miete verzichtet habe.
Die Ausstellung kann in der Galerie Art-Stiglmair in der Münchener Straße in Neuburg bis 26. Juni besichtigt werden.
DK
Gerhard Stiglmair ist stolz auf die aktuelle Ausstellung. -Foto: Foto: Müller-Toùssa
