Greding
„Mutig und richtungsweisend“

Caritas-Seniorenheim St.Magdalena gedenkt der Grundsteinlegung vor 50 Jahren

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr
50 Jahre Caritas-Altenheim St. Magdalena in Greding −Foto: Leykamm, Jürgen, Weimersheim

Greding (HK) Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass der Grundstein für das Caritas-Seniorenheim St. Magdalena in Greding gelegt wurde. Was damals alle gehofft haben, ist eingetreten: Die Einrichtung wurde ein Segen. Das ist jetzt auch bei der Jubiläumsfeier herausgestellt worden.

50 Jahre Altenheim St. Magdalena: Das war ein Grund für die Bewohner und die Großgemeinde gleichermaßen, das Jubiläum zu feiern. Dabei blickten die Redner sogar Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück und wagten auch einen kleinen Ausblick ins zukünftige Geschehen.

In seiner Predigt beim Jubelgottesdienst in der Grabkirche versäumte es der Caritasdirektor Franz Mattes nicht, den Mitarbeitern sein Lob auszusprechen. Er würdige die „haupt- und ehrenamtlichen Dienste von Menschen, die ein Herz für andere haben“. Sagte der Geistliche in dem vollen Gotteshaus, dessen Mittelgang einige Senioren in Rollstühlen säumten. Mattes erinnerte auch an die Namensgeberin von Kirche und Heim, Maria Magdalena, zugleich erste Apostolin. Sie habe größte Befreiung durch Jesus Christus erfahren, aber auch tiefsten Schmerz bei seinem Tod. Die Auferstehung habe dann für neue Zuversicht gesorgt, so Mattes gemäß, der diese auch den Anwesenden zusprach.

Die Predigt „hat den Bewohnern und Mitarbeitern sehr gut getan“, dankte dem Caritasdirektor Johannes Schmidt, einer von Mattes’ Vorgängern im Amt. Heute ist Schmidt, der gerade sein 60-jähriges Priesterjubiläum gefeiert hat, Hausgeistlicher des Seniorenheims, er wohnt sogar in einem Trakt der Grabkirche.

Nach einem eindringlichen „Großer Gott, wir loben Dich“ traf sich die Festgemeinde im Speisesaal der Einrichtung, wo die Leiterin Andrea Steinhilber tief in deren Chronik blickte. Musikalisch gestaltete die Feierlichkeiten das Ehepaar Jugl (Gitarre/Gesang) und Rebecca Miess (E-Piano/Gesang) aus.

1422 sei das ursprüngliche Gebäude erstmals erwähnt worden, sagte Steinhilber. Unzähligen Menschen habe es seither als Heim- oder auch Zufluchtsstätte gedient. 1860 nahmen dort die Mallersdorfer Schwestern ihren Dienst auf – und hielten Greding mehr als 150 Jahre die Treue, vor fünf Jahren verließen die letzten Schwestern das Altenheim.

1966 übernahm der Caritasverband für die Diözese Eichstätt die Trägerschaft des Heimes. Dort entschloss man sich dann recht zügig für einen Neubau, dessen Grundsteinlegung bereits ein Jahr später erfolgte. Im Folgejahr war der Bau für 1,7 Millionen D-Mark fertiggestellt. 1985 erfolgten die Generalsanierung sowie die Errichtung eines Nebengebäudes. 2012 berief das Mutterhaus die letzten hier noch tätigen Mallersdorfer Schwestern zurück.

Das Profil der Einrichtung hat sich laut ihrer Leiterin in den vergangenen Jahren zunehmend gewandelt: Der Kurzzeit- und Tagespflege komme immer größere Bedeutung zu, beliebt sei auch der offene Mittagstisch. Die Mitarbeiter seien zudem fast allesamt in Gerontologie und sowie Palliativbetreuung fortgebildet worden. In Kooperation mit der Sozialstation biete die Einrichtung „Essen auf Rädern“ an, alleine im vergangenen Jahr seien zudem rund 8500 Portionen für Kindergärten und den Schülerhort gekocht worden.

Beim Umweltschutz gilt das Gredinger haus als Vorreiter im Caritasverband. Die Einrichtung war in seinen Reihen die erste, die ein Erdgas-Blockheizkraftwerk einbaute. Durch diese Maßnahme im Jahr 2011 ist man weitestgehend stromautark und kann auch seine Heizkosten verringern. Bis heute hat das kleine Kraftwerk 2234 Megawattstunden Strom geliefert. Derzeit kümmert sich das Team verstärkt um umweltbewusstes Einkaufen.

Bürgermeister Manfred Preischl erinnerte in seinem Grußwort daran, dass im Jahr der Einweihung auch das erste Volksfest auf Initiative des damaligen Rathauschefs Albert Lux in Greding stattfand. Preischl lobte ihn sowie den damaligen Caritasdirektor Jakob Weidendorfer und den als „Rucksack-Michel“ bekannten Stadtpfarrer von einst, Michael Gerner, denen die Grundsteinlegung geschuldet sei. Haus und Bewohner hätten heute allerdings andere Anforderungen als damals, betonte Preischl in Anlehnung an Steinhilbers Worte. Deswegen werde die Stadt das Heim „auch weiterhin unterstützen“, sicherte er zu.

Der Bau des Hauses sei damals „eine wegweisende Entscheidung“ gewesen, betonte auch Landrat Herbert Eckstein. Es habe „der Stadt Greding sehr gut getan“. Durch die verschiedenen Dienste werde hier „mehr als Pflege“ geleistet. Der mitgebrachte Gutschein sei für Veeh-Harfen bestimmt. „Ein langgehegter Wunsch der Betreuungskräfte“, dankte Steinhilber.

Hedwig Kenkel, die beim Caritasverband die Abteilung für ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen leitet, bezeichnete die Grundsteinlegung 1967 als „mutig und richtungsweisend“. Heute würden in dem Heim unverzichtbare Dienste geleistet, sagte sie: „Das ist praktizierte Nächstenliebe.“

Wie alle Redner sprach sie aber auch die schweren Rahmenbedingungen für die stationäre Pflege an, die sich ändern müssten. Ihr Dank galt vor allem den Männern und Frauen, die hier ihren Dienst leisteten. 18 von ihnen seien schon mehr als 20 Jahre im Altenheim beschäftigt, eine Frau sogar schon seit 32 Jahren.

Das Lob Kenkels zielte auch hin zu den Ehrenamtlichen, ohne die viele Dinge nicht umgesetzt werden könnten. Nach Festakt und gemeinsamen Mittagessen lud das Seniorenheim zu seinem alljährlichen Sommerfest mit der Stadtkapelle.