Hilpoltstein
Muskelkraft für einen guten Zweck

Karl Esser aus Hilpoltstein sammelt mit Rikschafahrten Spenden für jugendliche Flüchtlinge

16.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:34 Uhr

In die Pedale treten für einen guten Zweck: Karl Esser fährt seinen Freund Harry Winter zur Probe in Hilpoltstein spazieren. - Foto: Meyer

Hilpoltstein (mmr) Strampeln für einen guten Zweck: Mit der Muskelkraft seiner Waden und Oberschenkel will der Hilpoltsteiner Karl Esser (51) Gutes bewirken.

Mit Rundfahrten auf einer Rikscha am kommenden Samstag in der Nähe des Wöhrder Sees in Nürnberg will er Geld sammeln, um zum einen jugendliche Flüchtlinge zu unterstützen. Zum anderen will er mit Hilfe von Spendengeldern zwei Rikschas anschaffen, um Senioren in Nürnberger Einrichtungen ein Ausflugsvergnügen zu bereiten.

Esser hat die Rikscha besorgt und sie in der Werkhalle seines Freundes Harry Winter im Gewerbegebiet am Kränzleinsberg zusammengebaut. Zum Einsatz kommen soll das schwarze Gefährt mit dem leuchtend roten Dach und dem breiten roten Sitz aber nicht in Hilpoltstein, sondern in Nürnberg, wo Esser beruflich verwurzelt ist.

Er ist bei der Stadt Nürnberg für die Arbeitssicherheit und den Brandschutz von fünf Pflegeeinrichtungen zuständig. Und in einem dieser Häuser haben die Rummelsberger Anstalten in freien Räumen jugendliche Flüchtlinge aus aller Welt, die ohne ihre Eltern in Deutschland gestrandet sind, untergebracht. Für sie hat Karl Esser eine Fahrradwerkstatt eingerichtet, um die aktuell 34 Jugendlichen, die aus Kriegsgebieten hierher geflüchtet sind, in ihrer Freizeit zu beschäftigen. „Sie sind zwar pädagogisch sehr gut betreut, aber mir geht es auch um die Integration“, betont Esser. Gemeinsam reparieren sie alte Fahrräder, aber dafür sind zum Teil neue Ersatzteile nötig, die natürlich Geld kosten. Und auf lange Sicht möchte Karl Esser Fahrräder für die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren anschaffen, um Radtouren unternehmen zu können. Am liebsten sogar zusammen mit Seniorinnen und Senioren, mit denen sie derzeit Haustür an Haustür wohnen. „Ich möchte Jung und Alt zusammenbringen.“

Ein Vergnügen für alle Altersgruppen dürfte auch die Aktion werden, die sich Esser für das Sommerfest eines der Seniorenhäuser, für die er zuständig ist, vorgenommen hat. Am Samstag, 21. Juni, findet im Sebastianspital in der Veilhofstraße 38 am Wöhrder See von 14 bis 18 Uhr das Fest statt. Dort wird Esser in die Pedale der Rikscha treten und jeden, der gerne spazieren fahren möchte, mitnehmen. Kostenlos. „Aber über Spenden würde ich mich natürlich freuen“, fügt Esser lachend hinzu. Geld, das er nicht in die eigene Tasche steckt, sondern eben für die jugendlichen Flüchtlinge aufwenden will. Und für das zweite Projekt: „Mein Traum ist es, den Senioreneinrichtungen zwei Rikschas für Ausflüge zur Verfügung zu stellen. Radtouren mit Alt und Jung, das ist meine Vision.“

Wer sich finanziell an der guten Sache beteiligen möchte, kann Geld auf folgendes Konto bei der Sparkasse Nürnberg spenden: DE 28 760 501 01 00044175 (IBAN), SSKNDE77XXX (BIC) unter dem Stichwort „Drehkreuz Fahrrad“.