Hilpoltstein
Musizieren für den guten Zweck

Mit einem Benefizkonzert sammelt die Musikschule Hilpoltstein Geld für die katholische und die evangelische Kirche

15.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Foto: Robert Unterburger

Hilpoltstein (HK) Die Musikschule Hilpoltstein hat unter dem Motto "Die Orgel pfeift aus dem letzten Loch" ihr Jahreskonzert gespielt. Wie passend, denn sowohl die Orgel in der katholischen Stadtpfarrkirche, als auch die Orgel in der evangelischen Kirche brauchen eine Renovierung.

Zum dritten Mal veranstaltete die Musikschule ein Benefizkonzert. Wer die Orgelrenovierung beziehungsweise den Orgelneukauf beider Kirchen unterstützen wollte, konnte Orgelpfeifen von der alten Orgel der Stadtpfarrkirche kaufen. Mit einem bunten Programm und zahlreichen Musikformationen bewies die Musikschule Hilpoltstein, dass hier tolle Arbeit geleistet wird. Die beiden Moderatorinnen Laura Dotzer und Thalia Hellfritsch führten auf humorvolle und witzige Weise durch das Programm. Die Gesamtleitung und Organisation hatten Burkhard Freimuth und Karin Greber übernommen.

Den Auftakt der musikalischen Reise machte die Bläserklasse Meckenhausen unter der Leitung von Evelyn Ebert mit den Liedern "Winter ade", "Mops und Maus" und "Fina". Es war erstaunlich, was die Kleinen schon alles gelernt haben. Deshalb war der Applaus des Publikums besonders herzlich.

Mit der Zeitmaschine ging es zurück in das 17. Jahrhundert. Die beiden Moderatorinnen hatten ein dickes "Handbuch für Zeitmaschinen" dabei und kündigten das Streichquartett unter der Leitung von Jakub Horacek an, das den "Festlichen Marsch" von Georg Friedrich Händel (1685-1759) hervorragend intonierte.

Von der Barockzeit ging es zurück in die Gegenwart. 18 Mitglieder des Blockflötenensembles überzeugten mit "Sounds Latin", nämlich den Stücken "The Peanut Vendor", "Guantanamera" und "Brazil". Eine wunderbare Darbietung, gespielt auf Sopran-, Tenor- und Bassflöten.

Dann kam entspannende Gitarrenmusik zum Zug. Sechs Mitglieder des Gitarrenensembles unter der Leitung von Eugen Götzfried überzeugten mit einem der beliebtesten Stücke des Universalgenies Johann Mattheson (1681-1764): der Komposition "Trio" (Lento, Allegro) und dem spanischen Volkslied "Morenita", einem verträumten, meditativen Stück.

Anschließend katapultierte die Zeitmaschine das Publikum in die Pop- und Rockmusik der Gegenwart. Die "Moonlight Poppies / Jagman Connection", bestehend aus vier singenden Mädels, zwei Gitarristen, einem Keyboarder und einem Schlagzeuger, präsentierten die Songs "Dangerous Woman" von Ariana Grande (geboren 1993) und "A Thousand Years" von Christina Perri (geboren 1986). Nadja Lea Letzgus und Gunther Rissmann hatten die Songs einstudiert.

"Jetzt sind wir in der Zukunft gelandet", meinten die beiden Moderatorinnen nach der Pause, als das Workshop-Ensemble I unter der Leitung von Sibylle Geisler den Song "Boogie Bass" von David Brooker spielten. Im Januar hatte man sich zu einem Streicher-Workshop zusammengefunden. Ein weiteres Workshop-Ensemble III unter der Leitung von Nico Nesyba präsentierte Themen aus "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofieff (1891-1953). Die beiden Ensembles gibt es seit rund drei bis fünf Jahren. Für die Darbietungen gab es begeisterten Applaus.

Eine der stärksten Nummern des Abends boten das Orchester der Musikschule und des Gymnasiums Hilpoltstein unter der Leitung von Susanne Friedrich. Der satte Sound dieser Formation erzeugte regelrechtes Gänsehautgefühl bei den Songs "Make you feel my love", das Altmeister und Literaturnobelpreisträger Bob Dylan geschrieben hat, und "Viva la vida" von Coldplay. Die beiden Moderatorinnen spielten bei den Geigen mit und Laura Dotzer begeisterte auch als Sängerin.

Dann landete die Zeitmaschine in den 1950er Jahren. Sechs Musiker des Percussion-Ensembles unter der Leitung von Ivan Ivachenko überzeugten mit den Titeln "Under The Sea" von Alan Menken (geboren 1949) und dem Medley "La Bamba" mit Folksongs aus Mexiko.

Höhepunkt war der Auftritt des Workshop-Orchesters unter der Leitung von Sibylle Geisler. Diese Formation bot ein Traditional aus Schottland, nämlich "Ye Banks and Braes". Es war eine voluminöse Performance mit Streichern, Gitarren und Flöten.

Das Publikum war begeistert von den vielfältigen Darbietungen der Musikschule Hilpoltstein. Die musikalischen Zeitreisen kamen hervorragend an. Das Benefizkonzert zugunsten der evangelischen und katholischen Kirche zeigte auf beeindruckende Weise, welches beachtliche Potenzial an jungen Musikerinnen und Musikern sowie an Sängerinnen es in der Burgstadt gibt.