Wolnzach (WZ) Seit 25 Jahren ist sie auf den Tanzböden in ganz Bayern unterwegs, zu ihrem Jubiläum hat die Wolnzacher Tanzl musi aber daheim aufgespielt. Dabei durfte sie sich zu Recht selbst feiern lassen, denn sie bescherte ihrem Publikum mit Jubiläumsabend und Volkstanz ein rundum gelungenes Wochenende voller leidenschaftlicher und ansteckender Spielfreude und bester Unterhaltung.
Zum Jubiläum hat sich die Tanzlmusi dabei nicht verbogen. Sie trat so auf wie immer: ungekünstelt, fröhlich, ehrlich und mit bodenständiger Volksmusik. Wer förmliche Reden und langatmige Ehrungen befürchtet hatte, durfte sich freuen: Die gab es am Freitag in der Volksfesthalle nämlich nicht, stattdessen wurde - wie in der Einladung versprochen - ganz einfach "boarisch gspuit und gsunga". Mit einer ihrer guten Traditionen brachen die Musikanten auch an diesem Abend nicht. "Wer uns kennt, der woaß, dass mir ohne Schnaps ned ofanga, zwengs da Aufregung", erklärte Tanzlmusi-Chefin Johanna Schwarzhuber und eröffnete den Abend launig mit einem Stamperl Hochprozentigem.
So ungezwungen ging es weiter: Bei den Musikstücken war Mitsingen ausdrücklich erwünscht, dazwischen blickten Johanna und Hans Schwarzhuber in kurzweiligen Erzählungen auf 25 Jahre Tanzlmusi zurück und gaben amüsante und nachdenkliche Anekdoten aus dem Musikantenleben zum Besten. Anfangen bei den ersten musikalischen Gehversuchen Anfang der 1990er Jahre, aus denen auch der Name "Wolnzacher Tanzlmusi" stammt. Der Veranstalter eines Jugendhoagartn hatte die damals dreiköpfige und noch namenlose Gruppe kurzerhand so angekündigt. Dabei sollte es bleiben, bis heute.
Verändert hat sich im Lauf der Zeit dagegen immer wieder einmal die Besetzung rund um den festen Kern der Truppe. Viele der ehemalige Mitspieler und Aushilfen waren am Freitag da, natürlich mit ihren Instrumenten. Miteinander füllten sie die gesamte Bühne, als sie alle zusammen zu zwei Stücken aufspielten. Daneben hat es die Tanzlmusi in all den Jahren auch zu einer ganzen Bühne voller Kinder gebracht: 19 an der Zahl sind es - "und alle machen Musik", kündigte Johanna Schwarzhuber nicht ohne Stolz den Auftritt der gesamten Tanzlmusi-Großfamilie an: Musikanten, Ehepartner und Kinder traten gemeinsam auf - eine echte Schau. Der Nachwuchs hat ganz offensichtlich die Spielfreude der Eltern geerbt: In eigenen Beiträgen sangen und musizierten ganz wunderbar die Familie Engelhard, die Familie Hellerbrand, Bernhard Ossiander mit Tochter Anna und - "als älteste Fechser" - die Schwarzhuber-Musi, letztere mit einem von Wiggerl Schwarzhuber selbst geschriebenen Boarischen. Ebenfalls aus der Tanzlmusi-Verwandtschaft waren die Sänger rekrutiert, die unter anderem drei - und vierstimmige Jodler aus Niederbayern vortrugen. Und noch eine Überraschung hatte die Tanzlmusi parat: Zum 25-Jährigen präsentierte sie ihre erste CD. Aufgenommen wurde sie nicht im Studio, sondern ganz bewusst auf dem Tanzboden - "um die ausgelassene Stimmung einzufangen". Genau die herrschte dann auch am Sonntag beim zweiten Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten: Die Wolnzacher Tanzlmusi spielte am Nachmittag zum Volkstanz auf.
Katrin Rebl
Volksmusik im Blut haben die insgesamt 19 Kinder und die Partner der Tanzlmusi-Mitglieder, die beim Jubiläumsabend alle gemeinsam vor rund 370 Zuhörern auftraten (links oben). Engagiert war der Nachwuchs auch in der Pause beim Verkauf der ersten CD, die die Tanzlmusi aufgenommen hat (links unten). Über einen vollen Tanzboden freuten sich die Musikanten dann am Sonntag beim Jubiläumsvolkstanz (rechts). -Foto: Foto: Rebl
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