Pfaffenhofen
Musikalischer Frühlingsanfang

Pfaffenhofener Stadtkapelle überzeugt mit anspruchsvollem Programm

20.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:03 Uhr

Erst in die Hölle, dann ganz sanft: Die Big Band der Stadtkapelle überzeugte die vielen Konzertbesucher unter anderem mit swingendem Hardrock.

Pfaffenhofen (PK) Die Macht war mit ihnen: Mit tollen Beiträgen - die Bandbreite reichte von "Star Wars" bis zur Straßenbesen-Percussion - haben beim Frühjahrskonzert alle fünf Formationen der Stadtkapelle ihr Publikum restlos überzeugt und begeisterten Applaus geerntet.

Musikalisch wird der Pfaffenhofener Frühling von der Stadtkapelle eröffnet, das hat ebenso Tradition wie die Einstimmung auf die staade Zeit. "Besser geht's nicht", schwärmten die Zuhörer noch beim Benefizkonzert zur Vorweihnacht der guten Herzen. Um dann am Vorabend des Frühlingsbeginns festzustellen: "Eine Steigerung ist immer noch drin."

Ausgerechnet eine Frühlingsgrippe hatte den städtischen Musikreferenten Peter Feßl - er ist ein großer Fan der Stadtkapelle - kurzfristig außer Gefecht gesetzt, und so führte Flötistin Diana Horvath allein, aber mit vielen wissenswerten Informationen zu den einzelnen Beiträgen durch ein Programm mit lauter Highlights. Dass die Stadtkapelle mit perfekt vorgetragener Filmmusik stets großes Kino für die Ohren bietet, ist bekannt, und so verdienen die "Juniors" unter der Regie von Christian Daschner heuer ein besonders dickes Lob: Sie ließen bei "The Great Locomotive Chase" eine Eisenbahn in voller Fahrt und fehlerfrei durch die Aula des Schyren-Gymnasiums jagen.

Gewohnt schmissig präsentierte sich der Spielmannszug mit der "Reiterparade" und den "Rivers of Babylon"; die Beiträge der Jugendstadtkapelle waren "eher untypisch für junge Leute", wie Diana Horvath erklärte. Ganz bewusst hatten sie sich aber für Titel des "Königs der Blasmusik" entschieden: Das bereitete nicht nur den älteren Zuhörern viel Freude, und auch Ernst Mosch hätte der Formation sicher zu ihrem perfekten Spiel gratuliert. Die Big Band unter Leitung von Auwi Geyer schickte die Fans zunächst auf den "Highway to Hell" und glänzte dann mit sanftem Swing, der durch die Stimmen von Susi Krönauer und Florian Märten wieder perfekt abgerundet wurde.

Ein überraschendes Percussion-Erlebnis der ganz besonderen Art boten die Schlagwerker der Stadtkapelle, die im Putzfrauengewand und mit Straßenbesen bewaffnet die Bühne stürmten: Da wurde rhythmisch geschrubbt und geklopft, dass die Besen fast zu Bruch gingen. Das Publikum quittierte die fetzige Showeinlage mit großem Applaus - und der eine oder andere Zuhörer bekam bei der Gelegenheit von den wilden Reinigungskräften gleich kostenlos die Schuhe geputzt.

Ein solches Jubiläum gibt es nur ganz selten: Seit 60 Jahren spielt Alfred Hogl (kleines Foto) das Bariton in der Stadtkapelle; dafür wurde er ihm Rahmen des Konzertes von Vorsitzender Kornelia Walter mit der Ehrennadel in Gold mit Diamant ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied ernannt. Auch Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner gratulierte dem jung gebliebenen 75-Jährigen, der gerne noch lange weiter Musik machen möchte: "Es waren 60 wunderbare Jahre, eine tolle Zeit!"

Angefangen hat er unter der Regie von Musikmeister Max Weinberger, "als die Stadtkapelle noch ein sehr überschaubares Team war - so um die 15 Leute". An die jungen Zuhörer appellierte Hogl, ein Musikinstrument zu erlernen: "Das ist wirklich ein Schatz fürs Leben."

Mit Polka, Straußwalzer und dem "Olympic Spirit" hatte die große Formation der Stadtkapelle unter der Leitung von Manfred Leopold zuvor schon überzeugt; zum Schluss lief sie mit "Star Wars" zur absoluten Höchstform auf: Das war fantastisch und Musikgenuss pur, nicht nur für die Kenner der Weltraum-Saga. Und Diana Horvath entließ das begeisterte Publikum mit dem entsprechenden Gruß in den Frühling: "Möge die Macht mit euch sein!"