Neuburg
Musikalische Schutzengelmesse

Collegium Sanctae Ursulae liefert einen sehr stimmungsvollen Ausklang des Muttertages

10.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:50 Uhr

Ein Muttertagskonzert fürs Herz: Das Collegium Sanctae Ursulae Neuburg unter Leitung von Klaus Hopp-Wiel bescherte den Konzertbesuchern einen schönen Muttertagsausklang. - Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Zwei Werke standen im Mittelpunkt des Konzerts des Collegiums Sanctae Ursulae Neuburg (CStU). Das bescherte seinen Zuhörern in der leider nur zu drei Vierteln besetzten Studienkirche einen wunderschönen, stimmungsvollen Ausklang des Muttertags.

Heinrich Huber hat seine wunderbar weit schwingend angelegte Schutzengelmesse für einen dreistimmig gemischten Chor und Orgel komponiert. Das CStU bietet dazu noch ein Orchester auf. Möglich gemacht hat das Chorleiter Klaus Hopp-Wiel (kleines Bild), der die Instrumentierung selbst geschrieben hat - natürlich zugeschnitten auf das eigene Ensemble, das am Muttertag aus Irmgard Hopp-Wiel (Flöte), Vinzenz Wolf und Anja Martin (beide Klarinette), Teresa Bottenschein, Felicitas Gassner, Magdalena Hübner (alle Violine), Volkmar Hermes Zerzawy (Viola) und Peter Abspacher (Violoncello) besteht. Ausgesprochen eingängig, ja fast schon volksmusikalisch angehaucht beginnt die Messe, schwingt sich in bester spätromantischer Manier auf zu einem ans Herz gehenden Lobpreis Gottes, mit dem frohlockenden Gloria, das Tenor Günter Dier gekonnt ansingt, worauf der Chor sich einklinkt. Im Benediktus sticht Regina Weigl mit ihrer klaren und klangschönen Sopranstimme heraus.

In der vorausgegangenen Kantate "Herr, wenn ich nur dich habe" von Friedrich Wilhelm Zachow haben alle vier Solisten je einen Solopart zu absolvieren gehabt, die Altstimme hat Miriam Rusch übernommen, den Bass niemand anderes als der Chorleiter selbst. Das hat schon was, wenn er sich plötzlich umdreht, das Notenheft zur Hand nimmt und seine herrlich sonore Bassstimme die kleine Kirche erfüllen lässt und kaum merklich nebenbei das Orchester dirigiert - oder es allein durch seine Anwesenheit im Griff hat. Einen weiteren Höhepunkt tragen drei junge Damen bei. Teresa Bottenschein, Felicitas Gassner und Magdalena Hübner meistern den bis heute sehr populären Kanon für drei Geigen und Basso continuo - in dem Fall von Andreas Strahl am Cembalo und Peter Abspacher am Violoncello repräsentiert - von Johann Pachelbel mit Bravour. Die gerade mal 18-jährigen Geigerinnen geben die Melodiestimme mit dem permanent wiederholten Ostinato fließend von einer zur anderen weiter, dem Basso continuo bleibt kaum mehr als den Takt vorzugeben.

Einige Meter hat der Organist zurückzulegen. Strahl pendelt zwischen dem Cembalo im Chorraum und der Orgel auf der Empore. Dort zieht er vor allem die tiefen Register des mächtigen Instruments für Dietrich Buxtehudes Präludium, Fuge und Ciacona in C-Dur. Abwechslungsreich die Auswahl der vier Werke von Max Reger, der markanten Introduktion d-moll, dem melodischen Choral "Morgenglanz der Ewigkeit", dem ruhig-beschaulichen Canon, opus 59,4 und dem lebhaften Te-Deum mit furiosem Schlussakkord.

Im abschließenden "Ave Maria" von Reinhold Kühnel genießen die Konzertbesucher noch einmal Weigls ausdrucksstarke Sopranstimme und den wunderbar geschlossen agierenden Chor. Ein berührendes Konzert, mit Herzblut zusammengestellt und dargeboten. Natürlich entlässt das Publikum das Ensemble nicht ohne Zugabe, so dass noch einmal ein "Ave Maria" erklingt - diesmal von Josef Gruber, aber nicht minder schön.