Weichering
"Musik erfüllt die Welt" in Weichering

Sieben Männergesangvereine intonieren beim Gautreffen Klassiker und internationale Hits

14.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:12 Uhr
Musik liegt in der Luft beim Gausängerfest in Weichering. Sieben Chöre erfreuten ihre Zuhörer mit erfrischenden Melodien, hier der Männergesangverein Pobenhausen. −Foto: A. Hammerl

Weichering (ahl) Rund 200 sonore Männerstimmen aus sieben Männergesangsvereinen, ein zehnköpfiger weiblicher Gastchor als Kontrastprogramm, 25 Lieder aus verschiedenen Genres und wenige, dafür amüsante Worte - das Sängertreffen des Donaumoosgaus war ein echtes Gausängerfest.

Ausgerichtet wurde es vom MGV Eintracht Pobenhausen in Weichering. Dessen Vorsitzender Peter Reil stimmte Zuhörer wie Aktive mit seiner launigen Begrüßung auf einen heiteren Abend ein, nachdem die Pobenhausener Sänger das unter Leitung von Andreas Hufnagel mit "Grüß God ihr liebn Leitl" bereits musikalisch erledigt hatten. Reil kündigte diverse kleinere Änderungen im Programm so witzig an, dass Thomas Mack eine Steilvorlage erhielt, die er klar nutzte.

Nachdem sich etliche Ehrengäste entschuldigen ließen, war das Grußwort am Weicheringer Bürgermeister hängengeblieben, der augenzwinkernd anmerkte, er glaube nicht, dass Pobenhausen zu klein für das große Sängertreffen gewesen sei, sondern "dass dort keiner Zeit hatte, weshalb ihr nach Weichering kamt, wo der Bürgermeister "Ja" gesagt hat". Auch zum Hohenrieder Dirigenten Xaver Ottinger, der zu Beginn noch abging, weil er angeblich in einem Billigflieger saß, fiel Mack noch eine Anekdote ein. Ein Tausch im Programmablauf war letztlich aber doch nicht notwendig, da Ottinger rechtzeitig eintraf, um den MGV Frischauf gekonnt durch das englische Volkslied "Musik erfüllt die Welt" und Schuberts Klassiker "Am Brunnen vor dem Tore" zu dirigieren. Josef Bachhuber und seine Männer vom MGV Frohsinn Karlskron verlegten den als Auftaktlied geplanten, wirklich unter die Haut gehenden "Abendfrieden" in den zweiten Teil, "damit die Zuhörer nicht einschlafen", und begannen beschwingt mit "Die kleine Kneipe" und "Halleluja". Ergreifend besang der MGV Liederkranz Weichering, vertretungsweise unter Leitung von Bettina Walter-Heinz, die Nachtigall in "Des Waldes Sängerchor", heiter-rhythmisch gelang "Aus der Traube in die Tonne", mitreißend "Kalinka" zu fortgeschrittener Stunde.

Die Karlshulder, die aufgrund ihres 100-jährigen Jubiläums des MGV Harmonie außer Turnus das nächste Gausängertreffen ausrichten werden, erfreuten mit 70er Jahre Hits von Pasquale Thibaut, "Zwei kleine Italiener" und "Griechischer Wein", begleitet von Dirigent Andreas Strahl am Klavier. Später bewiesen sie mit "Im Frühtau zu Berge" ihr Können a capella. Zum Träumen schön geriet das spanische Liebeslied "Montaña de fuego" vom MGV Langenmosen, der sich unter Leitung von Hartwig Müller mit dem "Schifferlied" und dem melancholisch-berührenden "Abendlied" eher beschaulich gegeben hatte.

Zurück in die Zeit des Deutsch-Französischen Krieges versetzte der MGV Aresing die Zuhörer mit dem heute selten gehörten Soldatenlied "Darum mein Madl wink", dann in die 1920er mit dem bekannten Lied "Veronika, der Lenz ist da", ehe der Kanon "Intercity Night Line" besondere Akzente setzte. Im Sinne des Klimaschutzes hätten die Aresinger eigentlich mit dem Zug nach Pobenhausen fahren wollen, so Dirigent Martin Felber, doch nachdem Pobenhausen nur einen Bahnübergang habe, musste das zum Zuglied umfunktionierte Wiegenlied dem Klimaschutz Genüge tun.

Immer wieder schön zu hören - mit "La Montanara" erfreuten die Gastgeber, eine Entdeckung war Ludwig Spohrs weniger bekanntes Lied vom stolzen Adler. Poppig-flotte Töne brachte der Chor "Miteinander" aus Pobenhausen unter Leitung von Christa Stegmeier, Marina Reil und Daniela Schmidt mit "Lemon Tree" und "Wuids Wasser" in die Männerrunde. "Ganz ohne Männer geht es doch nicht", stellte Peter Reil klar, ehe er sich mit drei Sangesfreunden unter die Damen mischte, um abschließend "Rock mi" zum Besten zu geben, ehe Eintracht Pobenhausen den "Rivers of Babylon" eine neue Klangfarbe verlieh und das Gausängerfest mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne traditionsgemäß ein stimmiges Ende fand.