Schrobenhausen
Musik aus fünf Jahrhunderten

Die Regensburger Domspatzen sind im Oktober zu Gast in Schrobenhausen

17.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr
Damit jeder Ton sitzt, müssen die Regensburger Domspatzen viel üben. Wer sich selbst von den Sangeskünsten des Chores überzeugen will, hat am 8. Oktober in Schrobenhausen Gelegenheit dazu. −Foto: Regensburger Domspatzen

Schrobenhausen (SZ) Er ist einer der traditionsreichsten Chöre in Bayern und ist auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt: die Regensburger Domspatzen. Im Oktober kommen die Domspatzen nach Schrobenhausen. Karten gibt es ab sofort.

Zwar sind es bis zum 8. Oktober noch einige Tage, sich jetzt schon Karten zu besorgen macht aber durchaus Sinn – immerhin sind die Plätze für Konzerte des berühmten Chores heißbegehrt. Die Regensburger Domspatzen wurden im Jahr 975 von Bischof Wolfgang gegründet und sind auf den Bühnen der Welt zu Hause. In Regensburg besuchen 330 Schüler das eigene Gymnasium mit naturwissenschaftlich-technologischem und musischem Zweig und 110 Schüler die vorgelagerte musische Grundschule. Die Sänger kommen zum einem aus Regensburg und Umgebung, zum anderen aber auch aus ganz Bayern und wohnen dann im angeschlossenen Internat.

Beim Konzert in Schrobenhausen gestalten 34 Knabenstimmen und 22 Männerstimmen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner ein äußerst interessantes, farbiges und abwechslungsreiches Programm aus fünf Jahrhunderten. Dabei sind zum einen berühmte Komponisten wie Giovanni Pierluigi da Palestrina, Tomás Luis de Victoria, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Josef Gabriel Rheinberger und Maurice Duruflé unter anderem aus Renaissance, Barock und Romantik vertreten. Aber auch zeitgenössische Komponisten stehen auf dem Programm: der Portugiese Ivan Moody (1964) mit einer Vertonung des Psalms 1, der Kanadier Peter Togni (1959) mit der Motette „Totus tuus“ und der Schwede Otto Olsson (1879-1964) mit „Jesu, corona celsior“. Besonders eindrücklich gestalten die Domspatzen auch die Motette „Eli, Eli“ des ungarischen Komponisten György Deak-Bárdos (1905-1991).

Damit bei ihren Konzerten jeder Ton sitzt, müssen die Schüler viel üben und sie haben feste Rituale. Während der Schulzeit etwa gestalten die Domspatzen jeden Sonntag das Kapitelsamt im Regensburger Dom, denn das ist seit Gründerzeiten die Hauptaufgabe des Chores. An der Spitze der Institution steht Domkapellmeister Roland Büchner seit 1994 in der Nachfolge von Georg Ratzinger, der von 1964 bis 1994 den Chor geleitet hat.

Und der scheint seine Aufgabe mit Bravour zu meistern. Erst kürzlich las man in einer Kritik: „Die Domspatzen sind eine Naturgewalt, (. . .) sie musizieren mit Verve (. . .) und wie dieses Klangkraftwerk von Chor seine ausgelassene Kultiviertheit zur Geltung bringt, ist ein Kompliment an seinen eigenen Chef: an Roland Büchner. Chor und Chorleiter haben sich auf einen Klang eingeschworen, in dem die Chorwerke zu strahlenden Denkmälern erwachsen, zu Klangdenkmälern.“ Darf man dem Glauben schenken, können sich die Schrobenhausener also auf ein musikalisches Feuerwerk der Klänge freuen. Das Konzert der Regensburger Domspatzen in Schrobenhausen findet am Sonntag, 8. Oktober, um 16 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Jakob statt. Eintrittskarten für nummerierte Plätze in der Kategorie 1 gibt es zum Preis von 27,50 Euro inklusive Vorverkaufsgebühren und in der Kategorie 2 zu 20,90 Euro. Erhältlich sind die Karten bei der Schrobenhausener Zeitung, in der Buchhandlung an der Stadtmauer und im Pfarrbüro St. Jakob.