Bad Windsheim
Museumsnacht lockt mit Kulturprogramm der leisen Töne

20.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr

Bad Windsheim (HK) Leise Musik liegt in der Luft und aus alten Bauernküchen duftet es verführerisch.

Es ist einfach schön, in einer lauen Sommernacht mit der Familie oder Freunden durch das Fränkische Freilandmuseum zu flanieren, hier und da zu verweilen, zu lauschen, zu staunen und zu genießen. Und damit auch Fußballfreunde zur Museumsnacht kommen können, wurde diese auf den WM-freien Freitag verlegt, den 22. Juni. In diesem Jahr verzaubert bereits zum 18. Mal ein funkelndes Nachtprogramm große und kleine Besucher.

Die musikalische Palette reicht dabei von Deutschfolk und fränkischer Landmusik über die Hochzeitsmusik der aschkenasischen Juden bis hin zu sizilianischen und französischen Klängen. Vor der großen Tribüne auf dem Dorfplatz Mainfranken-Frankenhöhe schwingen sich "Trifabula" am Trapezrahmen in luftige Höhen, die Sackpfeifergruppe und die Tanzgruppe der Nürnberger Schembart-Gesellschaft bringen Wohlklang und farbenfrohes Gepränge in die Baugruppe Mittelalter und im Jagdschlösschen aus Eyerlohe nehmen Autor Ewald Arenz und Pianist Heinrich Hartl das Publikum mit "Komm, süßer Tod" mit auf eine morbid-kriminalistische Reise.

Weniger gefährlich geht es im Bauernhaus aus Unterlindelbach zu - hier lädt Tee-Sommelier Frank Stößel zu einem poetischen Spaziergang durch das Museum der Natur. Bizarre Magie wartet im Bauernhaus aus Obermässing und auch der "einzige und somit größte maghrebinischen Zauberer, wo gibt auf der ganzen Welt", gibt sich in der Amtstube Obernbreit die Ehre. In der Mühle aus Unterschlauersbach zeigt Günther Holzhey mit seiner Laterna Magica Märchen und Geschichten aus der Wunderlampe und das Ensemble Nauswärts groovt im Schwimbacher Hof. Auch ein klassisches Streichquartett ist zu hören - unter dem Gewölbe im Kuhstall aus Reichersdorf.

Ein Höhepunkt ist das Anzünden des Kohlemeilers in der neu gestalteten Baugruppe Industrie & Technik. Dort wird erstmalig in Deutschland der preisgekrönte Schweizer Dokumentarfilm "Köhlernächte" gezeigt.
Auf den Feldern werden die letzten Arbeiten des Tages verrichtet, bevor es heimwärts in die Höfe geht zur abendlichen Stallarbeit. Nach Einbruch der Dunkelheit erhellen Fackeln die Wege zwischen den Museumsdörfern und mit einer Feuershow auf dem Museumshügel klingt die Nacht im Museum aus.