"Münstermania" zieht bis zu tausend Gäste an

26.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:47 Uhr

 

Münchsmünster (zur) Ganz Münchsmünster schien am Wochenende auf den Beinen, um die zweite Auflage des Familienfestes zu feiern. Ein freundlicher Wind hatte zu Beginn die dunklen Regenwolken vom Himmel gefegt und so stand dem "Festival der Generationen" nichts mehr im Wege.

Ganz wie es der Untertitel als Zielsetzung unterstreicht, wurde die Veranstaltung vor allem bis in die frühen Abendstunden hinein wirklich zum zwanglosen Treffen zwischen Alt und Jung. Am Nachmittag amüsierten sich Großeltern, Eltern und Kinder gleichermaßen bei den vielen Attraktionen und auf der Hüpfburg – die einen aktiv, die andern beim Zuschauen.

Der absolute Renner war die Kinderolympiade, bei der sich vom Dreikäsehoch bis zum Teenager die Teilnehmer in den Disziplinen Büchsen- und Eimerwerfen, an der Erbsenschlagmaschine, beim Ringewerfen und Torwandschießen messen konnten. Und für die Kreativen gab es etliche Bastel- und Malstationen. Die Bänke auf der grünen Wiese waren immer gut besetzt und vor der Kulisse bunter Luftballons, die in den Himmel stiegen, war auch auf der großen Bühne reichlich "Action".

Zunächst zeigte die Münchsmünsterer Abteilung von N!s Company ihre Tanzkünste. Ab 17.30 Uhr stimmte die sechsköpfige Truppe der "Highrollers" mit Lokalmatador Rudi Wiesegart Evergreens, Rock und Chartbreaker an, die vom Publikum kräftig mitgesungen wurden.

Bürgermeister Andreas Meyer, der die Gewinner der Olympiade feierlich auszeichnete, freute sich über die positive Resonanz des Festes. Er dankte nochmals jenen, die durch ihre unermüdliche Tätigkeit im Hintergrund die Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht hatten. Allen voran Wolfgang Reichart und Stephan Schumertl von der Verwaltung sowie Vereinen, Verbänden und Sponsoren. Indie und alternativen Pop, überwiegend ruhige Songs kamen mit "Oh, Napoleon" – fünf jungen Musikern aus Krefeld – am Abend auf die Bühne. Leider litt schon diese Gruppe unter der Kälte, die langsam unter die Haut der Besucher kroch und diese nach und nach vertrieb. Einige suchten Schutz im Zelt von Bürgersaalwirt Willi Putzer, andere zogen es vor ganz zu gehen. Schade, denn was es hier zu hören gab, war keine bloße Kopie von Altbekanntem.

Der "harte Kern" von Wetter resistenten Zuhörern, der sich aus einem bunten Mix aller Altersklassen vom Kindergartenkind bis zum betagten Senior zusammensetzte, bekam als Schmankerl des Abends "Fertig, los!" zu hören. Ein Trio, das mit ausnahmslos selbst komponierten, teils sehr lyrischen und nachdenklichen Liedern in überaus rockigem Gewand beste Aussichten auf eine Turbokarriere hat. Emotional, humorvoll, intelligent und mit einem ganz eigenen musikalischen Charakter ergänzen sich Leadsänger und Gitarrist Philipp Leu, Bassistin Julia Viechtl und Schlagzeuger Florian Wille. Von diesen Dreien wird man sicherlich noch hören – im Tatort "Schwelbrand" mit Kommissarin Kommissare Inga Lürsen und Jeannette Biedermann haben sie schon den Bildschirm erobert. Wenn auch eine kalte Nacht und Konkurrenzveranstaltungen in der Umgebung der ersten Auflage einer "Münstermania" gegen Ende ein wenig zusetzten, so sollten sich – so die Stimmung unter jenen, die geblieben waren – die Veranstalter nicht entmutigen lassen. Eine gleichbleibende Qualität der Showacts vorausgesetzt, für die der Wahlbürger Frank Roch als "alter Hase" aus dem Geschäft sicher gerne garantieren wird, hat die Veranstaltung Chancen ein "Dauerbrenner" zu werden.