Münchsmünster - Schnürlkasperl, Schnürlhanswurst, Fadengaukler oder auch ganz schlicht Hampelmann.
Namen gibt es viele für die lustigen Gesellen, die einst fast jedes Kinderzimmer zierten. Heute ist die alte Kunst, die Figuren, die nicht nur Kinderspielzeug sind, herzustellen, fast ausgestorben. Maria Zauner aus Münchsmünster hat sie vor einigen Jahren wiederentdeckt und fertigt nun mit viel Liebe zum Detail unterschiedlichste Figuren für fast jeden Anlass.
Entstanden, so weiß Zauner, sind die Hampelmänner sowohl im Gebirgsraum als auch im Böhmerwald im 18. und 19. Jahrhundert. Als figürliche Holzwaren waren sie in ihrem Wert im profanen Bereich mit religiösen Schnitzereien vergleichbar. "Der Hauptteil der Produktion", sagt Zauner, "lag damals im Kinderspielzeug, das in kleinen Familienbetrieben hergestellt wurde. " Von dort aus eroberten sie in den Kraxen der Schnitzer erst Europa und dann die ganze Welt.
"Mich hat diese alte Volkskunst seit Jahren fasziniert und da ich sehr gerne mit Holz arbeite, habe ich im vergangenen Jahr angefangen, mich dem Zauber der Schnürlkasperl zu verschreiben", erzählt Zauner lächelnd und zeigt die unzähligen Modelle, die seither entstanden sind: Viele davon sind, wie es die Tradition vorsieht, für Kinder gedacht. Pumuckl sind darunter, Tiere, Märchenfiguren. Aber auch tanzende Paare und andere Figuren, die eher etwas für Erwachsene sind.
So oder so, das Konzept Schnürlkasperl funktioniert auch heute noch bei Klein und Groß: Wenn Zauner ihre Figuren ausstellt, sorgt sie damit regelmäßig für strahlende Augen. Allein das ist es ihr wert, immer neue kleine Kunstwerke zu schaffen, die ausgesägt, geschliffen, bemalt, lackiert und mit Fadenverspannungen versehen werden wollen, bevor sie in ein Kinderzimmer einziehen.
"Viel Arbeit ist das schon, aber es macht auch sehr viel Spaß", sagt Zauner. Das liegt aber auch daran, dass der Fantasie bei der Fertigung der hampelnden Gesellen fast keine Grenzen gesetzt sind. Und Fantasie hat Zauner eine ganze Menge.
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