München
Münchner Feldherrnhalle muss umfassend saniert werden

23.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:55 Uhr
Eine Frau geht über den Odeonsplatz an der Feldherrnhalle vorüber. −Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild

Die bei Touristen als Fotomotiv beliebte Feldherrnhalle in der Münchner Innenstadt muss generalsaniert werden. Derzeit werde von der Schlösserverwaltung in einer Voruntersuchung geprüft, welche Beschädigungen es gebe, sagte Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) am Donnerstag in München. Die letzte umfassende Instandsetzung der Halle liege mehr als 70 Jahre zurück - damals wurden die Kriegsschäden beseitigt. Mit der neuen Sanierung solle aber erst nach dem Vorliegen der Detailplanung und der anschließenden Genehmigung durch den Haushaltsausschuss des Landtags begonnen werden.

„Die aus heimischem Kalkstein gefertigte, weit gespannte Bogenkonstruktion der Halle ist konstruktiv anspruchsvoll und reiht den Bau - wie etwa auch die Propyläen oder das Siegestor - in die herausgehobene Klasse Münchner Baukunstwerke des Historismus ein“, betonte Füracker. Die Feldherrnhalle nehme als Südabschluss der Ludwigstraße eine besondere Rolle im Münchner Stadtbild ein.

Bei der Gesamtinstandsetzung der nach drei Seiten offenen Feldherrnhalle müsse unter anderem die Gebäudehülle aus Naturstein und steinimitierender Putzoberfläche gesäubert werden. Das mit Skulpturen geschmückte Bogenfries und das Dach sollen dann ebenfalls restauriert und gegebenenfalls erneuert werden. Zudem würden die Großbronzen und die Löwenstandbilder restauriert.

Die Feldherrnhalle, deren architektonisches Vorbild die „Loggia dei Lanzi“ in Florenz ist, wurde 1841 bis 1844 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern nach Entwürfen von Friedrich von Gärtner errichtet. Mit dem Bau wollte Ludwig I. der bayerischen Armee und ihren Feldherren ein Denkmal setzen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Halle als Kultort inszeniert, da hier am 9. November 1923 ein Zug von Putschisten, unter ihnen Adolf Hitler, auf dem Weg zum Kriegsministerium von der Landpolizei aufgehalten worden war.

dpa