Münchens Brauer streiken

12.04.2016 | Stand 29.04.2016, 3:35 Uhr

München (dk) Die Warnstreikwelle erfasst München: Seit dem heutigen Dienstagmorgen, 5 Uhr, hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Beschäftigten vom Staatlichen Hofbräu, Augustiner, Paulaner und Spaten-Franziskaner sowie deren Logistikunternehmen zum mehrstündigen Warnstreik aufgerufen.

"Wenn die Arbeitgeber gemeint haben, wir lassen uns mit einem Magerangebot nach Hause schicken, dann haben sie sich getäuscht", sagt Freddy Adjan, Verhandlungsführer für die rund 10.000 Brauereibeschäftigten in Bayern und Landesbezirksvorsitzender der NGG. "Die Kolleginnen und Kollegen der vier Großbrauereien Münchens gehen gemeinsam eine Schicht lang in den Warnstreik." Der Warnstreik dauert bis heute um 14.30 Uhr.
 
In der laufenden Tarifrunde für die bayerischen Brauereien hatten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 1,6 Prozent angeboten. "Und das trotz eines Rekordjahres 2015 mit Steigerungen im Gesamtbierausstoß (plus 2,5 Prozent) und Ausfuhr aus Bayern (plus 21 Prozent)", zeigt sich Adjan empört. "Wenn die Brauherren meinen, im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebots vergessen zu können, wer seit 500 Jahren das Bier braut, abfüllt und ausliefert, dann werden wir sie daran erinnern", führt er fort. 
 
Am 14. April geht es in die zweite Verhandlungsrunde. Bis dahin wird die NGG in einer ersten Warnstreikwelle noch weitere Brauereien bestreiken. Sie fordert für ihre etwa 10.000 Beschäftigten in Bayern ein kräftiges Lohnplus von sechs Prozent. Außerdem sollen Auszubildende 50 Euro mehr pro Monat in der Tasche haben.