Müll im Hofgarten: Es gibt Handlungsbedarf

24.06.2021 | Stand 24.06.2021, 19:18 Uhr
Der Hofgarten in Eichstätt ist ein gern und gut besuchter Erholungsort - mit Handlungsbedarf, wenn es nach den Leserbriefschreiberinnen geht. −Foto: Chloupek

Zu "Müllkampagne zeigt Wirkung" (EK vom 16. Juni):

 


Die Hoffnung auf eine Modernisierung des Spielplatzes im Hofgarten haben wir schon aufgegeben. Zumindest so lange unsere Kinder noch im Spielplatzalter sind, wird das aufgrund knapper Stadtkasse und vieler anderer Kommunalprojekte wohl nichts werden. Immerhin: Der Hofgarten-Spielplatz mag kein kreatives oder pädagogisches Highlight sein, zumindest aber werden die vorhandenen Spielgeräte in Schuss und der Platz sauber gehalten. Wenigstens bis vor einigen Wochen. Dann waren von einem Tag auf den anderen alle Abfallkörbe am und rund um den Spielplatz herum verschwunden. Wir Eltern hofften zunächst auf eine großangelegte Tauschaktion: Vielleicht kamen statt der Abfallkörbe nun Mülleimer ohne Lücken und Löcher, damit Scherben, Kippen, Kronkorken - und was man sonst nach einer lauen Nacht im Hofgarten findet - nicht wieder herauspurzeln?

Aus dem EK haben wir nun erfahren: Mitnichten! Vielmehr hat die Stadt ein neues Müll-"Konzept" nach dem Motto "Wo keine Mülleimer, da kein Müll". Und laut des Artikels scheint das prima zu funktionieren. Wir reiben uns verwundert die Augen. Fast jeden Tag waren wir die letzten Wochen auf dem Hofgarten-Spielplatz. Fast jeden Tag sahen wir haufenweise leere Flaschen und Verpackungsmüll herumliegen. Zur Ehrenrettung der oft gescholtenen feiernden Jugend: Auch die scheint der Mülleimer-Entzug zu wundern. Offenbar guten Willens stapeln sie ihren Müll oft dort säuberlich, wo einst ein Abfallkorb stand. Fast jeden Tag klauben wir Scherben, Kippen und Kronkorken aus dem Sand - und wissen nicht, wohin damit.

Bitte nicht falsch verstehen: Selbstverständlich packen wir mangels Mülleimer unseren eigenen Müll wieder ein (oder entsorgen ihn auf dem Heimweg in einem universitären Abfalleimer). Und in unserer Freizeit können wir uns auch gut vorstellen, Müllsammelaktionen zu unterstützen. Aber mit Baby oder Kleinkind auf dem Arm anderer Leute Müll aufklauben und durch die Gegend tragen - das vergällt uns dann doch den Spielplatzbesuch.

Wie gesagt: Die Hoffnung auf einen zeitgemäßen, modernen Spielplatz im Hofgarten haben wir ja schon aufgegeben. Aber ist ein Abfalleimer, der regelmäßig geleert wird, auch schon zu viel verlangt? Das Geld wäre doch gut investiert - nicht nur in die Kinder dieser Stadt, sondern auch in die Touristen. Nicht nur einmal mussten wir irritierte Besucher nicht zur nächsten Sehenswürdigkeit, sondern zum nächsten Mülleimer lotsen.

Im Artikel heißt es vom Oberbürgermeister, die vom Abfalleimer-Abbau betroffenen Strecken würden regelmäßig kontrolliert und gebe es Handlungsbedarf, werde nachgebessert. Lieber Joe Grienberger: Es gibt Handlungsbedarf, bitte nachbessern!

Petra Hemmelmann

Nadine Bauch

Nadja Saadati

Clara Steinhauser

alle Eichstätt