Mühsamer Arbeitssieg

DEL: ERC Ingolstadt besiegt Düsseldorfer EG trotz schwacher Vorstellung mit 2:1

05.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:54 Uhr
Marc Schmidpeter (Nr.19, ERC Ingolstadt) ERC Ingolstadt vs Duesseldorfer EG, Eishockey, DEL, Deutsche Eishockey Liga, Spieltag 23, 05.12.2014 −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Trotz einer der schwächsten Saisonleistungen hat der ERC Ingolstadt am Freitagabend die Düsseldorfer EG mit 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) besiegt. Den Panthern genügte im Schlussdrittel eine gefährliche Aktion, um die Partie vor 3308 Zuschauern in der Saturn-Arena gegen biedere Rheinländer zu entscheiden.

Die Düsseldorfer traten die Reise nach Ingolstadt ohne ihren Topscorer Michael Davies an, nachdem der Amerikaner  unter der Woche aufgrund eines in der A-Probe positiven Dopingbefundes  suspendiert worden war. Doch der DEG war das Fehlen des 27-Jährigen kaum anzumerken, zu selten konnten sie sich zunächst in der Offensive  in Szene setzen. Oder lag es gerade daran, dass Davies fehlte?  Die Panther hatten mit der defensiven Ausrichtung der Gäste jedenfalls ihre Probleme.  „Düsseldorf hat clever gespielt und die neutrale Zone sehr gut verteidigt“, erkannte Ingolstadts Trainer Larry Huras. Es bedurfte ein Überzahlspiel, damit sich die Panther zum ersten Mal im Düsseldorfer Drittel festsetzen konnten. Petr Taticek (5., 6.)  und Derek Hahn (7.) trafen aber entweder nur das Außennetz oder den Außenpfosten.
 
Kurz darauf durften die Ingolstädter erneut mit einem Mann mehr ran, ein Treffer sollte aber nicht gelingen. Entweder waren die Anspiele zu ungenau, oder Tyler Beskorowany war zur Stelle. So rettete der Düsseldorfer Torhüter kurz hintereinander gegen John Laliberte (10.), Jared Ross (10.) und Thomas Greilinger (10.).Auf der Gegenseite war Timo Pielmeier zum ersten Mal ernsthaft bei Ken-Andre Olimbs Schuss (13.) gefordert. Jeffrey Szwez, der nach seiner Verletzungspause wie Laliberte  sein Comeback gab, und Stephan Kronthaler ließen dem Norweger zu viel Platz, der Ingolstädter Goalie war aber mit der Fanghand zur Stelle.

Der ERC passte sich zusehends der destruktiven Spielweise der Gäste an. Daran änderte sich auch zu Beginn des zweiten Drittels nichts. Vielmehr taten die Panther den Düsseldorfern den Gefallen und leisteten sich einen Fehler, den die DEG zur Führung nutzte. Ein Schuss von Alexei Dmitriev rutschte Alexandre Picard über den Schläger. Aus kurzer Distanz hatte DEG-Urgestein Daniel Kreutzer (25.) mit der Rückhand keine Probleme, die Scheibe im Tor über Pielmeier hinweg im Tor unterzubringen.
 
Die Antwort der Gastgeber ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Laliberte (29.) nutzte  einen Abpraller von Beskorowany, der einen Schuss von Greilinger nach vorne abwehrte – 1:1. Die Partie wurde durch diese beiden Treffer aber nicht unbedingt besser. „Wir waren richtig schlecht“, sagte Taticek. „Wir haben uns viel zu wenig bewegt.“ So versuchte Ingolstadt zwar, das Tempo zu erhöhen, fand aber weiter kein Mittel und hatte Glück, als Rob Collins (35.) nach einem Konter nur den Pfosten traf. Weil der ERC auch im dritten Überzahlspiel zu statisch spielte, blieb es beim 1:1 nach dem zweiten Drittel.
 
Der Schlussabschnitt begann so, wie die 20 Minuten zuvor endeten: Ingolstadt spielte ein weiteres Mal in Überzahl – und ließ dieses erneut verstreichen, ohne wirklich Torgefahr zu entwickeln. So reichte den Panthern ein genialer Moment, um die schwache Partie zu entscheiden. Über Ryan MacMurchy kam der Puck zu Brandon Buck, der von der linken  Seite messerscharf vor das Tor passte, wo Taticek (53.) nur noch den Schläger hinhalten musste und zum 2:1 traf. „Das war eine tolle Vorarbeit“, so der Torschütze. Wirklich freue konnte sich der Tscheche aber dennoch nicht. „Drei Punkte sind drei Punkte. Aber wenn wir in der Spitzengruppe bleiben wollen, müssen wir ganz anders auftreten.“
 
Kurz darauf hatte Patrick Hager (57.) die Vorentscheidung auf dem Schläger, der ehemalige Ingolstädter Stephan Daschner hinderte ihn aber am Schussversuch. Statt eines Penaltys gab es für den Düsseldorfer allerdings nur zwei Minuten. Dass das Überzahlspiel aber nicht zu den Stärken der Panther gehört, bekamen die 3308 Zuschauer zuvor bereits einige Male zu sehen. „Wir sind zufrieden mit den drei Punkten, nicht aber mit der Spielweise. Das müssen wir am Sonntag in Schwenningen unbedingt ändern“, sagte Huras. Das Duell gegen die Wild Wings beginnt um 16.30 Uhr.
  
  
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Kohl, Periard; Köppchen, Picard, Friesen, Brocklehurst; Kronthaler – Taticek, Buck, MacMurchy; Laliberte, Ross, Greilinger; Boucher, Hahn, Schmidpeter; Gawlik, Hager, Szwez. - Düsseldorfer EG: Beskorowany – Daschner, Ebner; Belle, Davis; Ficenec, Schiestel – Strodel, Olimb, Marinsen; Dmitriev, Collins, Collins, Kreutzer; Fischbuch, Turnbull, Preibisch; Thiel, Mondt, Brazda. - Tore: 0:1  Kreutzer (25.), 1:1 Laliberte (29.), 2:1 Taticek (53.) - Schiedsrichter: Piechaczek/Rohatsch. - Zuschauer: 3308. - Strafminuten: 0 / 10.