Nürnberg
Motiv noch unklar

Nürnberger Rechtsanwalt schoss auf Autos

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Nürnberg (DK) Die Polizei hat den mutmaßlichen Heckenschützen von Nürnberg geschnappt. Ein 49-jähriger Rechtsanwalt soll in der letzten Woche auf fahrende Autos geschossen haben. „Ich bin sehr erleichtert, dass wir diese Straftaten so schnell aufklären konnten“, sagte Polizeipräsident Johann Rast in Nürnberg. Dem großen Fahndungsdruck sei es zu verdanken, dass der mutmaßliche Täter so schnell identifiziert werden konnte.

Ein Spaziergänger brachte die Beamten auf die heiße Spur: Der Zeuge habe Schüsse aus dem Anwesen des verheirateten Mannes gehört. Daraufhin hätten sich die Ermittlungen auf das Gebäude konzentriert. Bei einer Hausdurchsuchung wurden neben Waffen weitere Utensilien wie Zielfernrohre entdeckt. Die Tatwaffe – ein Jagdgewehr der Marke Daystate – hatte der Mann wohl aus Angst vor den Ermittlungsbehörden bereits aus der Wohnung gebracht. Das Gewehr konnte aber im Umfeld des Mannes außerhalb Bayerns sichergestellt werden. Einen Waffenschein für die Tatwaffe habe der Mann nicht gehabt.

Derzeit geht die Polizei davon aus, dass der Mann von seiner Wohnung auf die Autos auf der Südwesttangente aus einer Entfernung von rund 100 Metern geschossen habe, so Schmidt weiter. In einer ersten Vernehmung räumte der Mann „einige Schussabgaben“ ein, bestritt aber „jegliche Tötungsabsicht“, sagte Staatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke. Zum Motiv konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Schützen „versuchten Mord“, Sachbeschädigung sowie gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr vor. Mord deshalb, weil „niemand in Deutschland damit rechnen muss, während der Autofahrt beschossen zu werden“, sagte Gabriels-Gorsolke.