Reichertshofen
Mosaikkunst an der Adria

Caroline Jung in Marotta de Mondolfo: Eine farbenfrohe Mauer zum Bewundern

05.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:25 Uhr |
  − Foto: Jung

Reichertshofen - Caroline Jung, Mosaikkünstlerin aus Reichertshofen, ist Weltreisende in Sachen Kunst.

Dieser Tage kam sie aus Italien zurück. Mit vielen Impressionen und Fotos im Gepäck. Ihr Kunststück hängt nun in Marotta de Mondolfo.

"Schon bei meinem Besuch in Tunesien hatten mich drei Damen, die aus Italien kamen und mit uns Mosaik gelegt hatten, gefragt, ob ich nicht nach Italien kommen wollte", erzählt Jung. "Dort wird nämlich seit fünf Jahren an einer sehr langen Mauer gearbeitet, die den Strand zur Straße abgrenzt. "

Klar wollte Jung, nichts hätte sie davon abhalten können, Seite an Seite mit ihnen Mosaik zu legen. Da Ende September "Tag gegen die Gewalt an Frauen" war, stand die Einladung unter dem Thema: "Der Tanz der roten Schuhe. " Wegen Corona waren zwar nur sechs Mosaikkünstler der Einladung gefolgt. "Trotzdem war es eine hochkarätige Truppe, die wie ich schon viel in der Welt herumgekommen ist. "

Eingeladen hatte Nicola Brabieri, der Bürgermeister der Stadt Mondolfo, sowie die Mosaikkünstlerin Christina Cucchi - laut Jung eine Vollblutitalienerin, die mit viel Power und Freude die Truppe an der Mauer zusammenhält und die genau weiß, wo sie welche Werke platzieren möchte.

Die Villa Valentina am Strand, unter anderem auch Touristenzentrum des Ortes Marotta, stand zum arbeiten zur Verfügung. Auch ein Zelt im Freien wurde aufgebaut, um dort zu arbeiten und die Leute uns über die Schultern schauen zu lassen: "Die Italiener reden laut und viel und wir steckten uns mitunter Kopfhörer in die Ohren, um halbwegs ungestört arbeiten zu können. " Die Künstler kamen aus Italiens, aus St. Petersburg, Holland, England und Reichertshofen. Öfters wurden die Künstler von Medien besucht, dreimal kam das Italienische Fernsehen. Da Marotta das erste mal überhaupt so ein Festival veranstaltete, war das Interesse groß.

Jung erzählt: "Wir wurden gebeten, ein, zwei Werke von uns für eine Ausstellung im dortigen Museum mitzubringen. " Die Ausstellung wurde vom Bürgermeister feierlich eröffnet. "In den 1970er Jahren waren die Italiener Gastarbeiter bei uns, jetzt sind Deutsche, Holländer und Engländer zum arbeiten in Italien. Wir haben uns sehr willkommen und herzlich aufgenommen gefühlt - was in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich ist. "

Mit dabei hatte Jung ihr Werk "Tanz der roten Schuhe", zudem wollte sie für die Kinder in Italien ein Werk machen - mit Arielle, die Meerjungfrau, Triton, der Meeresgott, Sebastian der Hummer und Fabius der Fisch. " Das Hauptwerk war eine Hommage an die Küste Italiens mit ihren vielen bunten Häusern und dem schönen Meer im Vordergrund. "Eingearbeitet habe ich diesmal Keramikhäuser, diese mit Mosaiksteinen verbunden. Die Menschen waren sehr angetan von den Farben und den bunten Häuschen. "

Jung hat nach der Kirche in Arezzo jetzt auch mehrere Werke an einer Mauer an der Adria gestaltet. "Es ist eine Herzensangelegenheit für mich, meine Kunst in die Welt zu tragen, damit sie viele Menschen sehen und sich freuen können. "

ok/DK

Artikel kommentieren