Pfaffenhofen
Morscher Dachstuhl wird saniert

Arbeiten an der Spitalkirche werden bis Ende des Jahres dauern

30.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Die Spitalkirche ist schon eingerüstet – in den kommenden Tagen beginnt die Dachstuhlsanierung wegen Statikproblemen - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Wegen statischer Probleme wird in den kommenden Wochen der barocke Dachstuhl der Pfaffenhofen Spitalkirche saniert. Kostenpunkt: 725 000 Euro. Und Bewegung kommt auch in die Frage, ob das Mesnerhaus-Museum für religiöse Volkskunst in den Kirchenanbau umziehen soll (siehe unten).

Die Spitalkirche am Pfaffenhofener Hauptplatz ist jetzt fertig eingerüstet, die Instandsetzungsarbeiten können beginnen. Notwenig ist das wegen statischer Probleme: Einerseits sind Teile des historischen Dachstuhls im Bereich der Traufe morsch, andererseits droht das gemauerte Gewölbe der Kirche instabil zu werden. Um dessen Schub zu den Seiten abzufangen, hatten die barocken Baumeister im Dachstuhl einst eine Holzkonstruktion errichtet, die allerdings nach gut 300 Jahren nun ihren Dienst versagt. Die Folge sind Risse an den Wänden und am Gewölbe selbst. „Wenn man nichts tut, wäre die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet“, erklärt Günter Prokisch vom Stadtbauamt, das die Projektleitung innehat. Die Spitalkirche gehört nämlich nicht der katholischen Kirche, sondern der Kommune: Das Gebäude ist Eigentum der von der Stadt verwalteten Heilig-Geist- und Gritsch’schen Fundationsstiftung.

In den kommenden Monaten sollen nun der Dachstuhl saniert, das Gewölbe stabilisiert und die Gesimse ausgebessert werden. Und weil die Kirche sowieso schon aufwendig eingerüstet ist, wird auch der eigentlich statisch einwandfreie Kirchturm außen saniert. Die Kosten sind mit insgesamt 725 000 Euro veranschlagt. Es stehen aber auch Fördergelder in Aussicht: Die Diözese Augsburg beteiligt sich voraussichtlich mit 66 000 Euro an der Sanierung, die Stadt mit 36 250 Euro und der Landkreis mit 5000 Euro. Außerdem hofft die Stiftung auf staatliche Zuschüsse über den Entschädigungsfond (245 000 Euro) und von der bayerischen Landesstiftung (70 000 Euro). Beim Bezirk Oberbayern sind weitere 35 000 Euro beantragt. Vorbehaltlich der Bewilligung müsste die Stiftung also nur 268 000 Euro der Baukosten selbst schultern – und das hat sie laut dem jüngst verabschiedeten Haushaltsplan auch im Kreuz. Die Arbeiten sollen insgesamt bis November oder Dezember dauern. In einem ersten Schritt werden in den kommenden Wochen die Traufen freigelegt und das Dach teilweise ausgedeckt.

Eine Bitte hat der Soldaten- und Kriegerverein Pfaffenhofen an den Stadtrat herangetragen: dass auch die Gefallenen-Gedenk-Stätte in den Arkaden saniert werden könnte. „Wir glauben, dass auch 70 Jahre nach dem Ende des Kriegswahnsinns die Gefallenen und Vermisstenaus unserer Heimatstadt eine würdige und aufgefrischte Gedenkstätte verdienen“, begründet der Vorsitzende Richard Arzmiller diesen Wunsch in einem Schreiben an die Stadträte.