Moise Bambara: Von der Hochschule auf den Rasen

01.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:51 Uhr

Spätzünder mit Ambitionen: Moise Bambara will sich beim FC als Profi durchsetzen. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Die Mär vom einfachen Fußballer, der sich als Profi seinen Lebensunterhalt verdient und dadurch auch den sozialen Aufstieg schafft, ist längst überholt. Vielfach treten die künftigen Berufsfußballer heutzutage als Abiturienten in die Profikarriere ein. Ausnahmen wie FC-Neuzugang Moise Bambara sind sogar noch einen Schritt weiter. Der 24-jährige gelernte Industriekaufmann steht kurz vor dem Abschluss eines BWL-Studiums und kickt bei den Ingolstädtern wohl bald mit einem Hochschulabschluss in der Tasche.

Dennoch, besser gesagt, gerade deshalb konzentriert sich der in Burkina Faso geborene, aber im niederbayerischen Roding aufgewachsene Bambara nun ganz auf seine Fußballerkarriere. "Ich kenne beide Seiten des Berufslebens. Genau deswegen weiß ich, wie schön man es als Fußballprofi hat. Fußballspielen macht einfach sehr viel Spaß", begründet der 1,84 Meter große Rechtsfuß seine Entscheidung für den Sport.

Moses (Moise, französisch gesprochen Moaas), wie Bambara von seinen Mitspielern genannt wird, hat lediglich das kleine Manko, dass er für den Start einer Profikarriere mit 24 Jahren schon fast als Spätzünder gilt. "Ich bin da, wo ich bin und mache mir keine Gedanken, dass ich den Sprung ins Profigeschäft nicht schaffe. Ich weiß ja, dass ich mit meiner Ausbildung nicht auf der Straße stehen werde", sagt der Mann für die rechte Außenbahn und geht ganz entspannt seine neue Aufgabe an.

Was er kann, hat er bisher beim ASV Cham, 1. FC Bad Kötzting und zuletzt drei Jahre beim SSV Jahn Regensburg gezeigt. Bambara bestritt in der vergangenen Saison in der 3. Liga 37 von 38 Punktspielen und das fast immer über 90 Minuten, erzielte fünf Tore und landete somit im Notizblock von FC 04-Sportdirektor Harald Gärtner. Nun will er beim FC Ingolstadt unter Trainer Horst Köppel sein Fußballdiplom ablegen.